Versorgung

Apotheker: Brandenburg braucht keine Busse APOTHEKE ADHOC, 19.02.2014 13:47 Uhr

Gute Infrastruktur: Die Apotheker in Brandenburg sehen keinen Bedarf für Apothekenbusse. Foto: LAKBB
Berlin - 

Bei den Apothekern in Brandenburg kommt der Vorschlag der SPD, Apothekenbusse einzuführen, nicht gut an: „Die pharmazeutische Betreuung ist überall gewährleistet“, betont Michael Klauß, Geschäftsführer des Apothekerverbands. Es gebe über Apotheken und Rezeptsammelstellen eine entsprechende Infrastruktur.

Für Klauß kam der Vorstoß der SPD überraschend: „Die Debatte um Busse wurde auf Bundesebene von der CDU geführt und hat hier im Land keine Rolle gespielt.“ Der Verband werde nun „die erforderlichen politischen Kontakte“ aufnehmen, um zu klären, wie die Busse ins Wahlprogramm gekommen sind.

Aus Klauß' Sicht herrscht bei den Politikern Sorge um die flächendeckende Versorgung. Zum Beispiel solle das Projekt Gemeindeschwester AGnES ausgedehnt werden. Im ärztlichen und medizinischen Bereich sei die Situation aber anders gelagert als bei den Apotheken: „Es gibt überhaupt keine Notwendigkeit, Busse einzusetzen“, so Klauß.

Die SPD hat sich in ihrem Wahlprogramm zur Landtagswahl im September dafür ausgesprochen, die rechtlichen Voraussetzungen für Apothekenbusse zu schaffen. Diese sollen Menschen in abgelegenen Regionen in Zukunft besser mit Medikamenten versorgen.

Warum die SPD jetzt Apothekenbusse vorschlägt, war auf Nachfrage nicht zu erfahren. Die im Wahlprogramm verankerten Vorschläge sollten zunächst auf drei Dialogveranstaltungen im März diskutiert werden, erklärt eine Sprecherin des Landesverbandes. Bei diesen Dialog-Foren in Oranienburg, Cottbus und Potsdam sollen alle Interessierten ihre Meinung zu dem Programm abgeben können.

Der Apothekerverband hatte sich schon 2012 gegen die Vorschläge der CDU gewehrt, in unterversorgten Regionen Apothekenbusse einzusetzen. „Das Konzept von Apothekenbussen hat doch einen faden Beigeschmack, soll auf diesem Wege wieder eine Liberalisierung des Arzneimittelvertriebs geschaffen werden? Wer, wenn nicht konzernartige Unternehmen könnten denn solch einen Busfuhrpark betreiben“, gab der Verband damals zu bedenken.