Multiple Sklerose

Vumerity: Biogen bringt Weiterentwicklung von Tecfidera APOTHEKE ADHOC, 06.01.2022 10:02 Uhr

Vumerity kann für Patient:innen mit Multipler Sklerose eine neue Therapieoption darstellen. Foto: Ralwell/shutterstock.com
Berlin - 

Biogen hat mit Tecfidera (Dimethylfumarat) bereits seit 2014 ein Medikament zur Behandlung der schubförmig-remittierenden Multiple Sklerose auf dem Markt. Nun bringt der Hersteller eine Weiterentwicklung, welche Vorteile mit sich bringen soll: Vumerity enthält den Wirkstoff Diroximelfumarat – dieser gilt als besser verträglich bei gleicher Wirksamkeit.

Am 15. November hat die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) Biogen die Zulassung von Vumerity (Diroximelfumarat) erteilt. Nun ist das Arzneimittel zu Beginn des Jahres auf den Markt gekommen und steht damit zur Verfügung. Es ist geeignet zur Behandlung von Patient:innen mit schubförmig-remittierender Multiple Sklerose.

Diroximelfumarat wird oral eingenommen und kommt in Form von magensaftresistenten Hartkapseln daher. Es handelt sich um ein Prodrug, welches im Körper in den aktiven Metaboliten Monomethylfumarat umgewandelt wird. Wie dieser genau bei MS wirkt, ist nicht abschließend geklärt. Eine Schlüsselrolle spielt vermutlich das Protein „Nrf2“.

Gleiche Wirkung, aber weniger Nebenwirkungen

Die in Vumerity enthaltene Substanz verfügt damit über den gleichen Wirkmechanismus wie Tecfidera (Dimethylfumarat). Auch hier findet die Umwandlung zu Monomethylfumarat statt. Diroximelfumarat gilt jedoch als Weiterentwicklung: Der neue Wirkstoff soll magenfreundlicher sein – Einnahmeschema und Wirkungsgrad bleiben jedoch gleich. Die Behandlung startet mit einer Anfangsdosis von einer Kapsel zweimal täglich. Nach einer Woche wird die Dosis erhöht. Um die Verträglichkeit weiter zu verbessern, kann die Einnahme gemeinsam mit einer Mahlzeit erfolgen.

Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Hitzewallungen mit Rötung von Gesicht und Körper und Magen-Darm-Beschwerden. Unter der Behandlung können jedoch auch schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten. Da sich unter der Einnahme die Anzahl von weißen Blutkörperchen verändern kann und auch die Leber- und Nierenwerte verändern können, ist vor Beginn der Behandlung und in regelmäßigen Abständen ein Blutbild notwendig.