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Reimporte: Noch mehr gefälschtes Viread APOTHEKE ADHOC, 01.06.2015 15:30 Uhr

Berlin - 

Der Reimporteur Veron muss eine weitere Charge des HIV-Medikaments Viread (Tenofovir) zurückrufen. Von der zuständigen Behörde sei man darüber informiert worden, dass Packungen der Charge A229473D mit gefälschter Verpackung innerhalb Europas in den Handel gebracht wurden. Laboruntersuchungen des Originalherstellers Gilead hätten ergeben, dass die Filmtabletten den Vorgaben entsprechen. Eine Gefährdung für die Patienten gebe es nicht.

Anfang April hatte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erstmals Viread-Fälschungen gemeldet. Medicopharm und Axicorp riefen die betroffene Charge 13VR039D zurück. Später schloss sich Veron an.

Die Fälschungen waren zunächst in Litauen, Griechenland und Zypern aufgetaucht, anschließend aber auch in einer Apotheke in Deutschland. Bei Medicopharm war die Fälschung aufgefallen; laut Gilead entsprachen die Tabletten dem Original, nicht jedoch die äußere Verpackung und die Analysezertifikate. An der Verpackung waren Manipulationen vorgenommen worden.

Kohlpharma muss drei Chargen Eprex FS (Epoetin alfa) zurückrufen. Betroffen sind die Wirkstärken 1.000, 2000 und 3000 I.E., und zwar die Chargen EBS4F01, EAS1S00 beziehungsweise ECS2700. Wegen eines erhöhten Gehalts an oxydiertem Methionin hatte der Originalhersteller Janssen bereits 13 Chargen vom Markt genommen. Entsprechend der medizinischen Bewertung konnte laut Hersteller kein bekanntes Sicherheits- oder Gesundheitsrisiko nachgewiesen werden, das im Zusammenhang mit der Abweichung steht. Nebenwirkungen seien ebenfalls nicht gemeldet worden.

Caesar & Loretz (Caelo) hat Probleme mit Salicylsäure-haltigen Produkten: Eine Apotheke hatte unzulässige Salicylsäurekristalle reklamiert, die vom Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker (ZL) bestätigt wurden: Die Teilchengröße entspreche nicht der Freigabespezifikation des Deutschen Arzneimittelkodex 2005.

Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass verschiedene Varianten betroffen sind, werden mehrere Produkte zurückgerufen: Acidum salicylicum cum Vaselino alb. Verreibung 50 % in den Packungsgrößen 100 und 250 Gramm sowie 1 und 5 Kilogramm (Chargen 143541, 143377, 143375, 143376, 143373, 143372, 143371, 142051, 142050, 142049, 141084,141083, 141082, 141081, 141080, 141079), Salicylsäure-Konzentrat 2 % Basis weißes Vaselin, 100 Gramm (Chargen: 142210, 141252), Unguentum Acid. salicyl. 5 %, 100, 250 und 1000 Gramm (Chargen 150671, 141350) sowie Unguentum Acid. salicyl. 10 %, 100 und 250 Gramm (Chargen 150221, 141553, 142440).

Meda kämpft mit abweichendem Wirkstoffgehalt bei Dymista (Fluticason/Azelastin) in der Packung mit 6,4 Gramm. Betroffen sind die Chargen FC22671, FC31911, FC3417, FC40011, FC40012, FC4020, FC40641, FC40642, FC40821, FC40831, FC4102, FC4105, FC4205 und FC4206. Andere Packungsgrößen seien nicht betroffen.