Legalisierung

Drogenbeauftragter: Obergrenze bei THC Carolin Ciulli, 09.07.2022 09:11 Uhr

Der THC-Gehalt von Cannabis verdreifachte sich in den vergangenen Jahren laut dem Drogenbeauftragte Burkhard Blienert durchschnittlich. Foto: shutterstock.com/ Photolona
Berlin - 

Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert, fordert vor der Legalisierung von Cannabis in Deutschland eine Debatte über eine Obergrenze des psychoaktiven Wirkstoffs THC. „Der THC-Gehalt hat sich in den letzten Jahren durchschnittlich
verdreifacht. Ein Joint aus den 70ern ist mit dem heutigen nicht mehr vergleichbar“, sagte Blienert der Welt am Sonntag. Man müsse „ernsthaft diskutieren“, ob eine THC-Obergrenze für den Cannabis-Freizeitkonsum im Zuge der Legalisierung eingeführt werden sollte.

Gegner einer Obergrenze argumentieren Blienert zufolge, dass so der Schwarzmarkt nicht eingedämmt werde. Befürworter führten die Risiken gerade von potentem Cannabis ins Feld. „Beide Argumente halte ich für nachvollziehbar. Wir werden sehen, wo wir am Ende des Prozesses landen“, sagte der Drogenbeauftragte. Die Bundespsychotherapeutenkammer hatte sich unlängst für eine THC-Obergrenze ausgesprochen.

Die Ampel-Parteien hatten im Koalitionsvertrag vereinbart, eine „kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften“ einzuführen. Auch die Apotheken sind im Gespräch. Ende des Jahres soll ein Gesetzentwurf dafür vorlegt werden.