Türkische Behörden geben endlich das „Go“

AoG startet Nothilfe-Einsatz Sandra Piontek, 10.02.2023 16:49 Uhr

Esther Henkys, Sina Haasis und Dr. Petra Nolte wurden von Thomas Bergmann verabschiedet, bevor sie ihren Einsatz im Erdbebengebiet starteten. Foto: AoG
Berlin - 

Noch am Freitagmorgen hieß es, dass türkische Behörden kein grünes Licht für den Einsatz von Apotheker ohne Grenzen (AoG) im Erdbebengebiet geben. Am Nachmittag kam doch noch das offizielle „Go“, der Einsatz startete am Samstag mit drei ehrenamtlichen Einsatzkräften.

„Die Organisation einer Nothilfe läuft selten geradlinig und ohne Hürden. Das haben wir in den letzten Stunden hautnah bei Apotheker ohne Grenzen miterlebt“, so die Hilfsorganisation. Am Samstagmorgen startete ein Team aus drei ehrenamtlichen Einsatzkräften in die Türkei: Esther Henkys und Sina Haasis haben bereits am Freitagabend am gemeinsamen Briefing teilgenommen. Zudem wird Dr. Petra Nolte, sehr erfahrene AoG-Einsatzkraft, das Team unterstützen.

AOK kooperiert mit der Organisation Navis, außerdem werde ein enger Kontakt mit lokalen Organisationen und einem Hilfsverbund gepflegt, der wiederum mit vielen Ärzt:innen und dem Türkischen Ärzteverbund im ständigen Austausch steht.

Die Zeit schwindet

Die Zeit, um noch Überlebende zu finden, wird mit jeder Stunde knapper. Vier Tage nach dem verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist die Zahl der Toten auf 21.000 gestiegen. Noch immer sind tausende Menschen unter den Trümmern im Erdbebengebiet begraben, und unzählige Familien haben ihr Zuhause verloren. Viele harren obdachlos in der eisigen Kälte aus. Umso wichtiger ist der Einsatz von Hilfsorganisationen wie Apotheker ohne Grenzen. Mit im Gepäck sind beispielsweise professionelle Erste-Hilfe-Medikamenten-Pakete.

„Wir haben die letzten Tage unter Hochdruck eine pharmazeutische Nothilfe initialisiert, ich möchte den Moment auch nutzen, um mich bei allen Einsatzkräften, ehrenamtlich Engagierten, den Partnerorganisationen und dem Team in der Geschäftsstelle für die hervorragende Zusammenarbeit zu danken. Ich bin und bleibe überzeugt, dass wir nicht nur helfen können, sondern auch einen Weg finden, den Menschen im Erdbebengebiet helfen zu dürfen“, so Eliette Fischbach, Geschäftsführerin von Apotheker ohne Grenzen.

Spendenaufruf

Um vor Ort bestmöglich helfen zu können, bittet die Nothilfe von AoG um Spenden:

Apotheker ohne Grenzen Deutschland e.V.
Deutsche Apotheker- und Ärztebank
IBAN: DE 88 3006 0601 0005 0775 91 | BIC: DAAEDEDDXXX | BLZ: 300 606 01

AoG kauft mit Spendengeldern bedarfsgerecht die Medikamente ein, die genau jetzt im Erdbebengebiet benötigt werden und die auch in der internationalen Not-hilfe und der Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und Ärzten vor Ort sofort angewendet werden. „Deshalb freuen wir uns über jede Spende, die wir zielgerichtet einsetzen für die Opfer des Erdbebens und bitten ausdrücklich keine Arzneimittel zu spenden.“