Nutzung steigt

Ärzte vertrauen mehr in Apps auf Rezept Carolin Ciulli, 22.11.2022 08:05 Uhr

App auf Rezept: Die Nutzung der sogenannten digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) steigt einer Studie zufolge.
Berlin - 

Die Digitalisierung in Deutschlands Gesundheitswesen kommt einer Studie zufolge in einigen Bereichen etwas voran. Die Nutzung von sogenannten digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA), also ärztlich verschriebenen Apps gegen Depressionen, Panikstörungen oder Tabaksucht, habe in diesem Jahr deutlich angezogen, heißt es in einer publizierten Studie des Beratungsunternehmens McKinsey. Vorsichtig geschätzt werden es in diesem Jahr 125.000 DiGA-Verordnungen sein und damit knapp dreimal so viele wie im Vorjahr (44.000).

Bei durchschnittlichen Kosten von 458 Euro berechneten die Branchenfachleute ein Marktvolumen von circa 57 Millionen Euro für dieses Jahr. Für 2023 rechnen sie mit einem weiteren Anstieg. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) listet derzeit 33 DiGA als erstattungsfähig auf. Darunter sind die App „NichtraucherHelden“ gegen Abhängigkeit vom Rauchen, „Mindable“ gegen Panikstörungen, „Meine Tinnitus App“, die Angsttherapie-Anwendung „Invirto“ und das Gesundheitstraining „HelloBetter“.

„Die Anzahl der DiGAs steigt, das Angebot vergrößert sich Jahr für Jahr“, sagt Tobias Silberzahn von McKinsey. Vorbehalte unter Ärzt:innen würden schwächer, die Bekanntheit unter Patient:innen steige und das Feedback der Nutzer:innen sei bisher überwiegend positiv – daher seien die Aussichten dieses Marktsegments sehr gut. Eine Vielzahl an Studien belege zudem den gesundheitlichen Nutzen. „DiGAs können bei chronischen Patienten eine sinnvolle Ergänzung sein, um eine Verhaltensänderung einzuleiten oder zu unterstützen.“

Die vorgelegte Studie – der E-Health Monitor – gibt einen Zwischenstand über die Digitalisierung im Gesundheitswesen. Es gibt Lichtblicke wie die DiGAS oder auch die Tatsache, dass mittlerweile fast alle Arztpraxen und Apotheken an die Telematik-Infrastruktur angeschlossen sind. Das E-Rezept und die elektronische Patientenakte (ePA) werden aber nur wenig genutzt.