Versandapotheken

DocMorris: Ketten und Apomaten APOTHEKE ADHOC, 25.07.2013 09:46 Uhr

Bessere Rahmenbedingungen: Die Versandapotheke DocMorris hat viele Wünsche an die Politik. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Die Versandapotheke DocMorris wünscht sich bessere Rahmenbedingungen für ihr Geschäftsmodell. In einem „politischen Manifest“ formuliert die Zur Rose-Tochter ihre Forderungen an die nächste Bundesregierung: Sie will selbst Verträge mit Krankenkassen schließen, das elektronische Rezept, Abgabeautomaten, eine Aufhebung der Preisbindung, eine auch beratungsbasierte Honorierung und Apothekenketten.

Das Fremd- und Mehrbesitzverbot für Apotheken ist DocMorris schon lange ein Dorn im Auge. Die Versandapotheke erneuert im Manifest ihre Forderung, dass Kapitalgesellschaften auch in Deutschland Apotheken betreiben dürfen und die Anzahl der Filialen nicht mehr beschränkt ist. Damit soll auch die flächendeckende Versorgung gesichert werden.

Denn im ländlichen Raum rechnet DocMorris mit einem Apothekensterben. Um Versorgungslücken zu vermeiden, seien „unkonventionelle Lösungen“ erforderlich. Dazu zählt die Versandapotheke den Einsatz von Apothekenbussen und die Aufstellung von Dispensierautomaten für allgemein gebräuchliche Medikamente. Die technischen Voraussetzungen für solche „Apomaten“ seien gegeben, die notwendigen apothekenrechtlichen Anpassungen ließen sich leicht erfüllen, so DocMorris-Chef Olaf Heinrich.

DocMorris kritisiert außerdem, dass Apotheken derzeit nur gemeinschaftlich an Verträgen zur Arzneimitteltherapie teilnehmen können. Die Versandapotheke wünscht sich in diesem Segment mehr Wettbewerb, Apotheken sollten daher Einzelverträge mit Krankenkassen abschließen dürfen.

Als einseitiges Plädoyer für Versandapotheken will DocMorris das politische Manifest nicht verstanden wissen.

Die Versandapotheke hat sich auch ein patientenindividuelles Medikationsmanagement zum Ziel gesetzt. Dies sei als künftige Kernaufgabe von Apotheken gesetzlich zu verankern. Der Gesetzgeber soll die Anforderungen klar definieren, einheitliche Standards festlegen und den damit verbundenen Beratungs- und Betreuungsaufwand der Apotheken angemessen honorieren, so das Manifest.

DocMorris wirbt auch für das eigene Rabattmodell: Nach dem Verbot der Rx-Boni hatte die Versandapotheke auf eine Prämie umgestellt. Diese erhalten Kunden, wenn sie einen Fragebogen zu ihrer Medikation ausfüllen. Derzeit wird aber noch vor Gerichten gestritten, ob es sich dabei um eine Umgehung der Preisbindung handelt.

DocMorris fordert ein Ende des Rx-Boni-Verbots. Die Versandapotheke will stattdessen Prämien an die „Mitwirkungspflichten“ der Kunden koppeln.