USA

Second-Hand-Pillen für Arme APOTHEKE ADHOC, 24.09.2008 11:09 Uhr

Berlin - 

In den USA werden übrig gebliebene und unverbrauchte Medikamente verbilligt an Arme abgegeben: Medizinische Einrichtungen geben Restmedikamente an Sammelstellen, die sie dann an sozial schwächere Patienten weiterverkaufen. In über 36 US-Staaten ist dieses Konzept schon erlaubt, doch nicht in allen wird es tatsächlich angewendet.

Die Bundesstaaten haben unterschiedliche Regelungen, gemeinsam sind ihnen vier Grundsätze: Die Medikamente dürfen nicht verfallen sein, Betäubungsmittel sind von der Regelung ausgenommen, der Patient braucht ein gültiges Rezept und ein Apotheker muss den Abgabeprozess überwachen.

West Virginia gehört zu den Staaten, die dieses Konzept noch nicht eingeführt haben. Richard Stevens, Vorsitzender des Apothekerverbandes West Virginia, hat Bedenken bezüglich der Sicherheit des Verfahrens. „Vor dem Hintergrund des aktuellen Handels mit gefälschten Arzneimitteln halten wir das für keine sinnvolle Idee.“ Medikamentenmissbrauch sei inzwischen zudem eine der häufigsten Todesursachen in West Virginia.

Der US-Staat entwickelte daher ein alternatives Programm, das nicht auf „Second-Hand-Medikamenten“ basiert: Das Programm „West Virginia Rx“ verteilt kostenlos Arzneimittel, die von Pharmaunternehmen gespendet werden.