Litauen

Pharmakonzerne unter Korruptionsverdacht Patrick Hollstein, 24.08.2007 12:57 Uhr

Berlin - 

Die litauische Steuerbehörde ermittelt derzeit gegen verschiedene Pharmahersteller wegen Steuerhinterziehung. Dies berichtet die Tageszeitung Baltic Times. Die Beamten vermuten, dass verschiedene international aktive Konzerne über ihre jeweiligen Landesgesellschaften Geschäfte abwickeln, obwohl diese als reine Marketingfirmen registriert und damit von bestimmten Steuern befreit sind.

Die Steuerbehörde hatte die Aktivitäten verschiedener Pharmaunternehmen in Litauen seit 2005 untersucht und schätzt die jährlichen Mindereinnahmen durch Steuerhinterziehung im Arzneimittelbereich auf bis zu 15 Millionen Euro. Litauische Medien gehen sogar vom doppelten Betrag aus. Nun wollen die Ermittler die Unternehmen zur Kasse bitten; neben der Nachzahlung sollen die Firmen Verspätungszuschläge und Strafgelder zahlen. Außerdem will die Behörde die Schlupflöcher schließen.

Während die Steuerbehörde bislang nichts über die Identität der beschuldigten Unternehmen bekannt macht, meldeten sich gleich mehrere Konzerne mit Rechtfertigungen zu Wort. Pfizer, AstraZeneca und Eli Lilly wiesen die Vorwürfe zurück und beschuldigten die litauische Steueraufsicht, auf diese Weise mehr Einnahmen generieren zu wollen.