Pharmakonzerne

Dollar belastet US-Hersteller dpa, 29.04.2015 10:21 Uhr

New York - 

Die US-Pharmakonzerne Pfizer sowie Merck haben zum Jahresbeginn einen Dämpfer erhalten. Im ersten Quartal mussten beide Hersteller Rückschläge beim Umsatz hinnehmen, wie die am Dienstag veröffentlichten Finanzberichte zeigen. Der starke Dollar belastetet die Bilanzen. Beim kleineren Rivalen Bristol-Myers Squibb (BMS) klingelten hingegen dank starker Geschäfte in den USA die Kassen.

Der einst weltgrößte Pharmakonzern Pfizer kappte seine Umsatzprognose und rechnet nun für 2015 nur noch mit Einnahmen zwischen 44 und 46 Milliarden Dollar. Das Management begründete den eingetrübten Ausblick mit dem Wechselkurs – durch die Dollarstärke werden Erlöse im Ausland bei Umrechnung in die US-Währung verringert.

Von Januar bis März schrumpfte der Umsatz bereits um 4 Prozent im Jahresvergleich auf rund 11 Milliarden Dollar. Den Gewinn konnte Pfizer zum Jahresauftakt allerdings trotzdem um 2 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro steigern.

Der Konzern schöpft vor allem Hoffnung aus einem Mittel gegen Brustkrebs: Das Medikament Ibrance (Palbociclib) legte einen stärkeren Verkaufsstart hin als erwartet. Mittel gegen Krebs stehen bei vielen Pharmaunternehmen derzeit im Fokus, weil für die Therapien hohe Preise gezahlt werden.

Auch Wettbewerber Merck tat sich zum Jahresauftakt schwer. Der Umsatz sank im ersten Quartal um 8 Prozent auf 9,4 Milliarden Dollar. Der Gewinn brach sogar um 44 Prozent auf 953 Millionen US-Dollar (873 Millionen Euro) ein.

Dem Konzern kommt vor allem der Umbau teuer zu stehen – Sonderkosten für Übernahmen und Umstrukturierung verhagelten die Bilanz. Erschwerend hinzu kam wie bei Pfizer der starke Dollar.

Von Währungsproblemen ließ sich BMS indes nicht ausbremsen. Insgesamt kletterten die Erlöse im ersten Quartal um 6 Prozent auf 4 Milliarden Dollar. In den USA betrug das Plus 16 Prozent. Der Gewinn stieg um mehr als ein Viertel auf 1,2 Milliarden Dollar. In den USA hat BMS gerade das neue Krebsmittel Opdivo (Nivolumab) auf den Markt gebracht, von dem Analysten bereits 2017 einen Umsatz von mehr als drei Milliarden Dollar erwarten. Anfang der Woche hat die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) das Mittel als Monotherapie zur Behandlung von Melanomen empfholen.