USA

Kein Interesse an Supermarktapotheken Patrick Hollstein, 13.02.2009 09:41 Uhr

Berlin - 

In den USA haben sich Supermärkte seit Jahren einen festen Platz in der Apothekenlandschaft gesichert. Die hauseigenen Abgabeschalter sollen auch als Frequenzbringer dienen. Doch die Kunden legen offenbar kaum größeren Wert auf das Angebot: Einer Umfrage des Verbandes der Lebensmittelhändler zufolge würde nur jeder zehnte Verbraucher den Einkauf in einem Supermarkt davon abhängig machen, ob dieser auch Arzneimittel anbietet.

Für weitere 22 Prozent der Befragten ist die Anwesenheit einer Apotheke von zweitrangiger Bedeutung; zwei Drittel halten Supermarkt-Apotheken für kaum oder gar nicht wichtig. Bei älteren Verbrauchern liegen Supermärkte dabei als Bezugsquellen für Medikamente noch weniger im Trend als bei jüngeren.

Insgesamt sind Supermarkt-Apotheken damit in etwa so populär wie Selbstbedienungskassen. Deutlich wichtiger ist den Kunden ein gutes Stammsortiment: frisches Obst und Gemüse, Fisch und Fleisch, Backwaren und regionale Spezialitäten, Sonderangebote, eine saubere und übersichtliche Einrichtung, schnelle Bedienung. Für die Befragung gaben mehr als 2000 Verbraucher online Auskunft, 72 Prozent waren Frauen.

Mit Discount-Angeboten für Arzneimittel werben Supermarkt daher seit einiger Zeit Kunden um die Gunst der Kunden. Seitdem Branchenprimus Wal-Mart vor drei Jahren mehrere hundert verschreibungspflichtige Generika zum Einheitspreis von 4 US-Dollar gelistet hat, kennen die Lockangebote der Supermarktketten kein Halten mehr: Mittlerweile gehören sogar kostenlose Antibiotika zum Standardprogramm.