Österreich

Kassen-Chef rügt Ärzte APOTHEKE ADHOC, 21.07.2008 12:51 Uhr

Berlin - 

Die Ausgaben für Medikamente sind in Österreich im ersten Halbjahr um 8,31 Prozent gestiegen, berichtet die Tageszeitung „Österreich“. Die Krankenkassen mussten demnach in der ersten Jahreshälfte mehr als eine Milliarde Euro für Arzneimittel erstatten; rund 78 Millionen Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Kassen-Chef Dr. Erich Laminger sieht die steigende Zahl der ärztlichen Verschreibungen und teure Krebsmedikamente als Hauptursache.

Viele Medikamente, die früher im Krankenhaus via Infusionen verabreicht worden seien, könnten inzwischen von niedergelassenen Ärzten in Tablettenform verschrieben werden, was die Kassen natürlich belaste, so Laminger. „Steuermittel, die bisher in den Krankenhausbereich geflossen sind, müssten daher zur Sozialversicherung umgelenkt werden“, fordert der Kassen-Chef.

Man müsse aber auch die Ärzte in die Pflicht nehmen und mit den Patienten Klartext reden. „Beide fürchten sich zwar vor dem Finanzkollaps der Kassen, tragen aber gerade mit ihrem eigenen Verhalten sehr viel dazu bei“, kritisiert Laminger überflüssige Rezept-Verschreibungen.