Österreich

Kammer: Apotheken haben Corona-Krise gemeistert Lothar Klein, 29.04.2020 11:25 Uhr

Nach Angaben der Apothekerkammer Österreich sind die Apotheken des Landes gut durch die Corona-Krise gekommen und haben ihr Image aufpoliert. Foto: OAEK
Berlin - 

In Österreich dürfen Hotels und andere Beherbergungsbetriebe aufgrund der Erfolge bei der Eindämmung der Corona-Krise ab 29. Mai wieder öffnen. Mit der Lockerung der Corona-Maßnahmen normalisiert sich das öffentliche Leben Schritt für Schritt. Nach Angaben der Apothekerkammer sind die Apotheken des Landes gut durch die Corona-Krise gekommen und haben ihr Image aufpoliert.

Laut Österreichischer Apothekerkammer hat das Krisenmanagement der Apotheken „schon sehr zeitig“ begonnen: „Es verlief sehr gut – trotz der enormen Herausforderungen an die Apotheken in wirtschaftlicher und logistischer Hinsicht“, so ein Sprecher. Das Verständnis der verunsicherten Kunden für die gesetzten Maßnahmen sei hoch gewesen. Apothekenschließungen hätten „weitgehend“ vermieden werden können. „Als Mitte März keine industriell gefertigten Desinfektionsmittel mehr zu bekommen waren, begannen die Apotheken, in großem Umfang nach der von der WHO empfohlenen Rezeptur Desinfektionsmittel herzustellen. Ein Mangel konnte dadurch vermieden werden“, so der Sprecher weiter.

Davon hat in Österreich das Image der Apotheken laut Kammer profitiert: „Der Einsatz der Apotheken in der Krise stieß auf große Zustimmung unter der Bevölkerung, was sich in Spitzenwerten bei Umfragen niederschlägt. Die Apotheken verzeichneten aufgrund ihrer Schlüsselrolle während der Krise extrem hohe mediale Präsenz.“

In den meisten Apotheken Österreichs wurden mit Deutschland vergleichbare Schutzmaßnahmen ab Mitte März für Kunden und Bedienstete getroffen. Überall wurden in Apotheken Plexiglasscheiben installiert und Desinfektionsstationen aufgebaut. Plakate am Apothekeneingang weisen die Kunden auf notwendige Schutzmaßnahmen wie Sicherheitsabstand, Handhygiene, richtige Hust- und Niesetikette hin. Sicherheitsabstände von zumindest einem Meter zwischen den Kunden mussten eingehalten werden. Es durfte nur eine begrenzte Anzahl von Personen in die Apotheke gelassen werden – abhängig von der dortigen Fläche. Gegebenenfalls musste unter Beiziehung von Ordnern bei den Eingängen Kontrollen durchgeführt werden. Dies galt auch für das Desinfizieren der Hände.

Die Apothekenmitarbeiter bildeten Zweierteams ohne Kontakt zueinander: „Dadurch konnten Apothekenschließungen weitgehend vermieden werden“, so die Kammer. Seit Mitte April gilt Österreich die Maskenpflicht für Personal und Kunden auch in Apotheken. Die Apothekerkammer richtete eine „Notfall-Helpline“ ein, die bis Mitte April Montag bis Sonntag rund um die Uhr betreut wurde. Die Kammer brachte die Apotheken mit regelmäßige Kammer-Infos – anfangs ein bis zweimal täglich – auf den neuesten Stand der Corona-Entwicklung.