Großbritannien

Blister-Pleite trifft 800 Pflegeheime APOTHEKE ADHOC, 26.05.2014 14:44 Uhr

Verblistern für Heime: Nach der Insolvenz von Pharmacy Plus müssen sich die bisherigen Kunden einen neuen Lieferanten suchen. Foto: Screenshot
Berlin - 

Sanicare, Hirsch-Gruppe, Apollo-Apotheke: Immer wieder kommt es vor, dass Großapotheken pleite gehen. Dann müssen die ehemaligen Konkurrenten einspringen. In Großbritannien sorgt derzeit die Insolvenz von Pharmacy Plus für Schlagzeilen. Das Blisterzentrum hatte mehr als 800 Pflegeheime in England, Schottland und Wales beliefert, die sich jetzt einen neuen Anbieter suchen müssen. Die Heime wurden informiert, die Rezepte ihnen bereits wieder zurückgesandt.

In der vergangenen Woche hatte Pharmacy Plus Insolvenzantrag gestellt. Das Unternehmen hatte zuvor „ernste Liquiditätsprobleme“ eingeräumt. Britischen Medienberichten zufolge werden 240 Mitarbeiter in Bristol im Südwesten Großbritanniens entlassen.

Man arbeite eng mit den bisherigen Kunden zusammenarbeiten, um die Versorgung der Heimpatienten aus anderen Quellen zu sichern, sagte ein Sprecher des Insolvenzverwalters Zolfo Cooper. Versuche, das Unternehmen zu verkaufen, seien vergeblich geblieben.

Pharmacy Plus wurde 1994 von Tariq Muhammad gegründet. Erst im Dezember war Elysian Capital für 1,6 Millionen Euro eingestiegen. Obwohl nur Minderheitsgesellschafter, hatte die private Beteiligungsfirma auch die Leitung von Pharmacy Plus übernommen. Zuletzt hatte Pharmacy Plus einen Jahresumsatz von 15,8 Millionen Britischen Pfund (knapp 19 Millionen Euro).