Indien

Generika-Apotheken für die Armen Julia Pradel, 27.08.2008 10:34 Uhr

Berlin - 

Die indische Regierung plant, Apotheken zu eröffnen, die ausschließlich Generika verkaufen. Das Konzept der „Generic Drug Stores“ ist Bestandteil der Bemühungen, den armen Bevölkerungsteilen Medikamente zu erschwinglichen Preisen zur Verfügung zu stellen, und wurde vom indischen Pharmaceutical Advisory Forum, einer branchenübergreifenden Expertenkommission, entworfen.

In jedem der 603 Distrikte soll eine solche Generika-Apotheke entstehen. Das Pilotprojekt läuft zunächst in 15 Bundesstaaten. Die Regierung wird Land und Infrastruktur für die Geschäfte zur Verfügung stellen und die Betreiber für einige Jahre finanziell unterstützen. Geplant ist, dass die Apotheken Medikamente von staatlichen Arzneimittelherstellern beziehen, so dass Kosten beim Einkauf gespart und die Medikamente zu deutlich niedrigeren Preisen angeboten werden können. Die Apotheken sollen in der Nähe von Krankenhäusern entstehen; die Ärzte sollen dazu angehalten werden, vermehrt Generika zu verschreiben.

Neben dem Roten Kreuz und anderen Nichtregierungsorganisationen sind auch die indischen Apothekerverbände gefragt, das Projekt zu einem Erfolg zu machen. Die Interessenvertretungen sollen Apotheker als Betreiber für die „Generic Drug Stores“ werben und das Konzept bekannt machen. Die indische Arzneimittelindustrie unterstütze den Plan, solange dieser ihre Profite nicht schmälere, teilte die Indian Drug Manufacturers' Association mit, die kleine und mittlere Arzneimittelhersteller vertritt.