USA

Firmen sollen Arztgeschenke offen legen Désirée Kietzmann, 16.05.2008 18:35 Uhr

Berlin - 

In den USA sollen Arzneimittel- und Medizingerätehersteller künftig offen legen, in welchem Umfang sie Ärzten Aufmerksamkeiten zukommen lassen. Der US-Senat will die Unternehmen dazu verpflichten, einmal jährlich einen Bericht über Arztgeschenke an die Regierung des jeweiligen Bundesstaats zu übermitteln. Dem Gesetzesentwurf zufolge sollen diese Übersichten im Internet veröffentlicht werden.

Hinsichtlich der vorgesehenen Grenzen und Strafen stellt der bereits überarbeitete Entwurf eine abgeschwächte Version der ursprünglich geplanten Fassung dar. Anzeigepflichtig sollen alle Geschenke mit einem Wert ab 500 Dollar sein. Zuvor hatte die Marke bei 25 Dollar gelegen. Die vorgesehenen Bußgelder bei Verstößen sind von 10.000 bis 100.000 Dollar auf 1.000 bis 50.000 US-Dollar reduziert worden. Das Gesetz soll 2011 in Kraft treten, drei Jahre später als ursprünglich geplant.

Während die Hersteller die erste Version des Gesetzentwurfs unkommentiert gelassen hatten, kündigte Eli Lilly nun als erstes Unternehmen an, den so genannten „Physicians Payment Sunshine Act“ zu unterstützen. Man begrüße größere Transparenz im Gesundheitswesen, hieß es. Der amerikanische Verband der Pharmahersteller beklagte hingegen die mit der Veröffentlichungspflicht verbundene zusätzliche Belastung für die Firmen. Verbraucherschützer kritisierten die geringeren Strafen. Sie seien keine Abschreckung für Pharmafirmen.