250 Praxen an Bord

E-Rezept: KVWL fordert Übertragung per eGK Carolin Ciulli, 23.08.2022 10:38 Uhr

Die Kassenärzt:innen in Westfalen-Lippe fordern eine zügige Umsetzung der Übermittlung von E-Rezepten per elektronischer Gesundheitskarte. Foto: KVWL
Berlin - 

Nach dem Rückzug der Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) aus dem E-Rezept-Rollout bleibt die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) weiter an Bord – vorerst, wie sie mitteilt. Gleichzeitig fordern die Kassenärzt:innen, dass digitale Verordnungen zügig über die elektronische Gesundheitskarte (eGK) eingelöst werden können.

Die KVWL wird nicht aus der Testphase aussteigen: „Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass es bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens besser ist, auf dem Fahrersitz zu sitzen und den Kurs mitzubestimmen – damit wir möglichst unfallfrei durch diese Entwicklung kommen“, sagte Vorstand Thomas Müller, der unter anderem für IT und Digitalisierung zuständig ist. Die Entscheidung der Kolleg:innen in Schleswig-Holstein werde respektiert.

In Westfalen-Lippe würden seit Wochen die Pläne zum E-Rezept-Rollout am 1. September vorangetrieben. „Unser Team hat in den vergangenen Wochen mit unglaublich viel Energie großartige Arbeit geleistet. Mit diesem Spirit werden wir die nächsten Tage und Wochen beschreiten. Dabei ist eines aber unverhandelbar: Für ein digitales Angebot wie das E-Rezept kann es nur eine digitale Lösung zur Übertragung geben. Den Weg dafür haben wir mit dem Einsatz der elektronischen Gesundheitskarte bereits aufgezeigt“, sagte Müller.

Ärzt:innen setzen 3-Monatsfrist

Gematik, Bundesgesundheitsministerium und Apothekenverwaltungssystem-Hersteller sollten „spätestens in drei Monaten“ möglich machen, dass das E-Rezept mit der eGK übertragen und eingelöst werden kann. „Das ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Einführung des E-Rezepts und nicht verhandelbar.“

Zum Start des Roll-outs am 1. September sind in Westfalen-Lippe rund 250 Praxen dabei. Im Anschluss daran soll die Anzahl „sukzessive gesteigert“ werden. Die KVSH dagegen nimmt nicht wie geplant beim nächsten Test des E-Rezepts teil: Grund sind Bedenken des Landesdatenschützers gegen den Versand von QR-Codes per E-Mail.