„eHealth-CardLink“

E-Rezept: Gematik präsentiert Lösung für Versender Patrick Hollstein, 15.12.2023 15:25 Uhr

Die Versender bekommen ihre Handy-Lösung für das E-Rezept. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Die Gematik hat die vorläufige Spezifikation für ein neues Verfahren veröffentlicht, mit dem E-Rezepte auch ohne Einstecken der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) eingelöst werden können. Das Produkt „eHealth-CardLink“ nützt vor allem Versendern und Plattformen.

„Die Gematik möchte mobile Online-Einsatzszenarien in der TI ermöglichen“, heißt es in der Produktbeschreibung. In der ersten Stufe soll es Versicherten ermöglicht werden, niederschwellig Dienste der TI unter Verwendung der eGK ohne PIN nutzen zu können. „Dabei verwenden Versicherte sogenannte Clients des Versicherten; das sind eigene Smartgeräte mit Kartenleser und Internetzugang (beispielsweise ein Smartphone).“ In einer weiteren Ausbaustufe sollen auch die Leistungserbringer diese Lösung nutzen können.

„Der Produkttyp eHealth-CardLink (eH-CL) stellt eine sichere Verbindung zwischen Client des Versicherten und Konnektor her und fungiert als ein Gateway, der diese zwei Komponenten mit ihren unterschiedlichen Übertragungsprotokollen miteinander verbindet“, heißt es in der vorläufigen Spezifikation. Dabei greift der eH-CL nicht über das Internet auf Kartenleser zu, in denen relevante Smartcards stecken. Als Beispiel wird ein Smartphone mit NFC-Funktionalität genannt, dass mit einer eGK kommuniziert. „Eine App auf einem Smartphone ermöglicht die Verbindung vom Smartphone zum eH-CL und damit von der eGK über den eH-CL zum Konnektor.“

Vereinfacht gesagt: Versicherte müssen ihre NFC-fähige eGK auf das NFC-fähige Telefon halten. Dann erfolgt automatisch die Aufforderung, die letzten sechs Ziffern der Kartennummer einzugeben. Sobald dies geschehen ist, können die Patienten über die App ihre E-Rezepte einsehen und in den Warenkorb legen. Entwickelt wurde das Verfahren ursprünglich vom Branchenverband EAEP (European Association of E-Pharmacies).

Nach der Vorabveröffentlichung werden nun Stellungnahmen eingeholt – bis zur finalen Version dauert es dann in der Regel ein halbes Jahr. Allerdings hat die Gematik angedeutet, dass das Verfahren schon im Februar abgeschlossen sein könnte. Dann könnten DocMorris und Shop Apotheke mit leichter Verzögerung noch ins Rennen einsteigen. Und eine weitere Möglichkeit hätten sie auch noch: Aktuell, gebe es keine Möglichkeit, die Nutzung des Verfahrens zu unterbinden, heißt es.