Praxen erhalten Erstattung

2300 Euro für Konnektorentausch APOTHEKE ADHOC, 12.08.2022 15:25 Uhr

Die Konnektoren von CGM müssen in den Praxen ausgetauscht werden. Foto: CGM
Berlin - 

Jetzt ist es amtlich: Die Konnektoren von CompuGroup Medical (CGM) in Arztpraxen müssen ausgetauscht werden. Laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) ist der Wechsel der Hardware die einzige Möglichkeit, um die Anbindung an die Telematikinfrastruktur sicherzustellen. Die Praxen erhalten dafür von den Kassen 2300 Euro.

„Wir empfehlen allen Praxen, die von der CGM angeschrieben werden und deren Konnektor-Zertifikat demnächst ausläuft, die Geräte gegen neue – gegebenenfalls auch von einem anderen Hersteller – austauschen zu lassen und sich mit ihrem Dienstleister vor Ort in Verbindung zu setzen“, so KBV-Vorstandsmitglied Dr. Thomas Kriedel. Aktuell gebe es zum Konnektorentausch keine Alternative. Nur bei den Anbietern der Konnektoren besteht grundsätzlich eine Auswahlmöglichkeit.

Immerhin die Finanzierung ist laut Kriedel gesichert. Die Praxen erhielten 2300 Euro für den Tauch des Konnektors, das entspricht dem von CGM aufgerufenen und zwischenzeitlich abgesenkten Preis. Diese Preisanpassung gelte laut CGM auch für alle Praxen, die den Austausch bereits beauftragt hätten.

Die KBV habe sich über Monate für eine komplette Kostenerstattung eingesetzt und schließlich das Schiedsamt eingeschaltet, nachdem die Krankenkassen nur einen Bruchteil der Kosten übernehmen wollten. Nun müssten sie die Kosten komplett übernehmen. Dadurch entstehe den Praxen zumindest kein finanzieller Schaden, so Kriedel, auch wenn der Austausch im Sinne der Nachhaltigkeit mehr als ärgerlich ist.

Die Gesellschafterversammlung der Gematik hätte den Antrag der KBV auf eine Neubewertung möglicher Alternativen zum Konnektorentausch abgelehnt, so Kriedel. Da bei den ersten Konnektoren demnächst die Laufzeit ende, dränge die Zeit. Das Einlesen der elektronischen Gesundheitskarten oder das Ausstellen von elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen seien ansonsten nicht mehr möglich.

Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) informiert darüber hinaus – in Abhängigkeit vom Ablauf der Konnektorzertifikate –alle CGM-Konnektoren ausgetauscht werden müssten. Für die Praxen, die schon Jahr 2018 eine KoCoBox Med+ erhalten haben, sei die Planung des Austauschs bereits gestartet. „Wir empfehlen allen Praxen, die von der CGM angeschrieben wurden und deren Konnektorzertifikate auslaufen, den Konnektor jetzt auszutauschen und sich mit Ihrem Dienstleister vor Ort (DVO) in Verbindung zu setzen. Sie können zusätzlich auf der CGM-Webseite www.meine-ti.de prüfen, wann die Zertifikate Ihres Konnektors auslaufen und ob für Sie zurzeit Handlungsbedarf besteht.“ CGM habe auf Initiative der KVen hat den Preis auf eben jene 2300 Euro gesenkt.

Diese Info der KVWL hat nun wieder Redmedical auf den Plan gerufen. Der Anbieter hat mit einem externen Rechenzentrum eine alternative Lösung. Dass die KVWL ihre Mitglieder so aktiv dazu aufgefordere, das Angebot von CGM anzunehmen, stößt bei Red Medical sauer auf. „Da wir wissen, dass die KVen als Körperschaften öffentlichen Rechts stets großen Wert auf Marktneutralität legen, finden wir die einseitige Darstellung in dem Newsletter sehr unglücklich.“