Rekord im Gematik-Dashboard

1444 E-Rezepte an einem Tag Alexander Müller, 29.06.2022 11:40 Uhr

Die Zahel der eingelösten E-Rezepte zieht merklich an. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Das E-Rezept nimmt allmählich Fahrt auf: Allein gestern wurden laut dem TI-Dashboard der Gematik 1444 E-Rezepte eingelöst – ein neuer Tageshöchstwert. Weil in dieser Woche ein Förderprogramm für Arztpraxen und Apotheken angelaufen ist, könnten die Zahlen in den kommenden Wochen deutlich anziehen.

Die Gematik veröffentlicht jeden Tag die Zahl der eingelösten E-Rezepte. Insgesamt sind es Stand heute 42.503. Das ist immer noch nicht besonders viel, gemessen an den Millionen von Verordnungen, die im selben Zeitraum auf Muster-16-Rezepten ausgestellt wurde, aber der Trend ist klar erkennbar. In der vergangenen Woche waren erstmals an vier Tagen in Serie jeweils mehr als 1000 Rezepte. Diese Werte wurden mit 1444 gestern noch einmal deutlich gesteigert.

Möglicherweise ist in den kommenden Wochen ein deutlicher Trend nach oben zu sehen: Denn am Montag hat der Verein „E-Rezept-Enthusiasten“ sein Förderprogramm gestartet. Praxen, die in zwei Wochen jeweils mindestens 100 E-Rezepte ausgestellt haben, können eine Förderung von 3000 Euro beantragen. Apotheken können sich ebenfalls bewerben: Sie erhalten 1500 Euro, wenn sie in zwei Wochen jeweils mehr als 100 E-Rezepte bedienen.

Fördertopf mit 510.000 Euro

Zwar müssen die beiden Wochen nicht zwingend aufeinander folgen, aber der Fördertopf ist begrenzt und wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Insgesamt können 130 Arztpraxen und 80 Apotheken gefördert werden, wobei auch noch ein regionaler Schlüssel beachtet wird. Die Gesamtsumme von 510.000 Euro kommt über Spendengelder und Beitragseinnahmen der E-Rezept-Enthusiasten zusammen.

Um die Förderung zu erhalten, müssen die Praxen und Apotheken an der wissenschaftlichen Evaluation teilnehmen – die aus einem Fragebogen und einem Gespräch besteht. Professor Dr. Steffen Hamm, vom Lehrstuhl für Digital Healthcare Management an der Ostbayerischen Technische Hochschule Amberg-Weiden (OTH), soll die Hürden bei der Einführung des E-Rezepts identifizieren.