Klinik-E-Rezept-Lösung von Noventi & Charité 03.07.2025 13:01 Uhr
Bei ihrer „wegweisenden E-Rezept-Lösung“ haben Noventi und die Charité die Pilotierung beenden können. Der Abrechnungs- und Software-Dienstleister hat zusammen mit der Berliner Universitätsmedizin eine Kombination aus einer standardisierten E-Rezept-Lösung und einer KIS-unabhängigen Signatursoftware entwickelt. Egal welches Krankenhausinformationssystem (KIS) also genutzt wird – die E-Rezepte sollen sicher und effizient bearbeitet werden können.
Noventi setze damit „entscheidende Impulse für die Digitalisierung im Klinik- und Krankenhausbereich“. Die Lösung ermögliche eine durchgängig digitale Verarbeitung der E-Rezepte bis hin zur Abrechnung – für Fertigarzneimittel genauso wie für individuell hergestellte Zytostatika-Rezepturen – „eine sichere, standardisierte und zukunftsorientierte Grundlage für den flächendeckenden Einsatz des E-Rezepts im Krankenhausbereich“, meint Noventi.
Besonderer Vorteil der Lösung sei die vollständige Integration der ambulanten Krankenhausprozesse – insbesondere in den Bereichen Taxierung, E-Rezept-Verarbeitung sowie Abrechnung. So sei eine standardisierte Abwicklung der gesamten Verordnungskette möglich – von der digitalen Rezeptanforderung per Kommunikation im Medizinwesen (KIM) über die Verordnung bis zur Direktzuweisung. Auch Chargen- und Verfalldaten zur Dispensierung können so übermittelt werden.
Erste Tests konnten bereits erfolgreich abgeschlossen werden. Zarmal Kashefy, Projektleiter im Bereich Abrechnung Krankenhausapotheke und zuständig bei Noventi für das Pilotprojekt, erklärt: „Die erfolgreiche Umsetzung des Projekts ,E-Rezept in Kliniken‘ ist das Ergebnis einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit. Gemeinsam mit der Charité, der Gematik sowie dem KIS-Anbieter Oracle Health wurde eine umfassende digitale Verordnungslösung entwickelt und erfolgreich getestet.“
Enrico Schneemann, Projektleiter E-Rezept an der Charité, ergänzt: „Die Einführung des E-Rezepts hat die Prozesse und den Roll-out in den Ambulanzen erheblich verbessert. Besonders die schnelle Bereitstellung technischer Updates und die Integration notwendiger Schnittstellen haben eine reibungslose Umsetzung ermöglicht.“
Klinikapotheker prüft Praxistauglichkeit
Jan Fahrenkrog-Petersen sitzt im Ausschuss für elektronische Verordnung beim Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA). Der Charité-Apotheker berichtet aus der Klinik-Praxis: „Die Einführung des E-Rezepts und die damit verbundene Digitalisierung der Ambulanzversorgung haben neue Herausforderungen sichtbar gemacht. Umso wichtiger war es, die Prozesse so zu gestalten, dass sie den bewährten klinischen Abläufen auf Papier möglichst nahekommen. Die Erfahrungen aus dem klinischen Alltag zeigen, dass kontinuierlich neue Fragestellungen und Anpassungsbedarfe entstehen, die eine flexible und enge Zusammenarbeit aller Beteiligten erfordern. Durch gezielte Weiterentwicklungen und abgestimmte Anpassungen gelingt es uns, die Einführung des E-Rezepts schrittweise und praxistauglich in der Ambulanzversorgung zu etablieren.“
Laut Gematik seien solche Lösungen wichtig für die flächendeckende Einführung des E-Rezepts für anwendungsfertige Zytostatika. „Die Pilotierung mit der Charité hat gezeigt, dass die Lösung nicht nur konzeptionell, sondern auch in der Praxis funktioniert und neben anderen Beispielen eine Basis für eine flächendeckende Einführung in Krankenhäusern darstellt“, so Eike Riedel, Solution Management E-Rezept bei der Gematik.
Noventi bietet neben der standardisierten E-Rezept-Lösung auch eine alternative Signatursoftware. Die vom KIS-System unabhängige Lösung gibt Krankenhäusern eine flexible Möglichkeit, digitale Verordnungsprozesse in bestehende IT-Strukturen zu integrieren – selbst wenn die vollständige KIS-Anbindung des E-Rezepts noch nicht möglich ist.