ePA: Noch wenig Interesse bei den Versicherten 08.03.2025 08:21 Uhr
Einige Tage nach dem Start der elektronischen Patientenakte (ePA) in den Testregionen zogen die Krankenkassen und die Gematik eine positive Bilanz: Nahezu alle Akten wurden erfolgreich erstellt. Doch werden sie auch genutzt? Die Gematik liefert dazu nun Zahlen. Hinsichtlich der für die Versicherten notwendigen Gesundheits-IDs, die in den jeweiligen Kassen-Apps überhaupt erst den Zugang zu den Akten ermöglichen, sieht es allerdings noch mau aus.
Rund läuft es in den Testregionen noch nicht – insbesondere Ärzteorganisationen haben mehr Zeit für die bundesweite Einführung der ePA gefordert; ein Start im April sei illusorisch. Einige Praxen und Apotheken wurden zudem erst verspätet für den Test freigeschaltet. Ihre ePA-App testen können jedoch alle Versicherten. Stammdaten sind dort bereits sichtbar, ebenso erste E-Rezepte, falls seit der Erstellung der Akte welche ausgestellt wurden. Auch eigene Dokumente lassen sich hier schon hochladen.
Die Krankenkassen speisen ebenfalls Daten in die ePA ein, darunter Abrechnungsdaten und Übersichten zu in Anspruch genommenen Leistungen seit der Akten-Erstellung. Einen Anreiz, diese Informationen abzurufen, sehen jedoch offenbar nur wenige. Die dafür notwendige Gesundheits-ID haben sich bislang erst etwa 2,3 Millionen Versicherte besorgt. Zwar steige die Zahl langsam, insbesondere seit dem Teststart am 15. Januar, doch seitdem kamen vergleichsweise wenige neue IDs hinzu – etwa 350.000.
Während sich die Anzahl der erstellten ePAs kaum noch verändert, gibt die Gematik nun auch Einblicke in die Zugriffe auf die Akte und die Medikationsliste. Den Daten zufolge nutzen Leistungserbringer in den Modellregionen ihre Akte zunehmend. So seien die Zugriffe durch medizinische Einrichtungen von Kalenderwoche 8 zu Kalenderwoche 9 um 40 Prozent gestiegen.
Auch die privaten Krankenversicherungen (PKV) bauen ihr Engagement aus und arbeiten verstärkt daran, die ePA ihren Versicherten anzubieten.