ePA: BKK schießt gegen Ärzte 01.10.2025 14:44 Uhr
Heute startet die verpflichtende Arbeit mit der elektronischen Patientenakte (ePA). Während Kliniken noch nicht umfänglich befüllen können, wird es für die Ärzt:innen ernst. Diese monieren aber vielerorts noch nicht behobene Probleme mit den Akten. Der BKK Dachverband mahnt hingegen nun zum Pflichtbewusstsein, die bisherige „rudimentäre und lose Informationsansammlung“ durch die Praxen zu beenden.
Ärzt:innen, Psychotherapeut:innen, Apotheken und Kliniken seien nun gesetzlich verpflichtet, die ePA mit den Gesundheitsdaten der Patient:innen zu befüllen. Bei den Kliniken gibt es jedoch noch Aufschub, Apotheken haben ohnehin bisher nur Zugriffs- und keine Schreibrechte. Hereinlaufen in die ePA sollen nun aber alle Laborergebnisse, Befunde aus bildgebender Diagnostik sowie Arztbriefe und Entlassdokumente aus Kliniken. Ab dem Jahreswechsel drohen Sanktionen für säumige Ärzt:innen, ab kommendem März für Kliniken, mahnt der BKK Dachverband.
„Die Akzeptanz der elektronischen Patientenakte in der Bevölkerung und damit auch der Erfolg des größten Digitalisierungsprojekts im deutschen Gesundheitswesen hängen davon ab, dass Versicherte und Behandelnde in der Akte alle relevanten medizinischen Dokumente vorfinden können und diese auch im Versorgungsalltag flächendeckend zum Einsatz kommen“, so Vorständin Anne-Kathrin Klemm.
Sie nimmt nun die Leistungserbringer in die Pflicht, denen sie bisher mangelndes Engagement unterstellt, was zum geringen Interesse seitens der Versicherten führe. „Die meisten Versicherten haben in dieser rudimentären und losen Informationsansammlung offenbar keinen Mehrwert erkannt“, so Klemm weiter. Von heute an gebe es nun kontinuierlich gespeicherte Daten, die die Versorgung effizienter und einfacher machen sollen.
Nur rund drei Millionen Versicherte hätten sich seit dem Start der ePA im Januar um Zugriff auf ihre Akte bemüht, nur etwa 60 Prozent der Praxen nutzten die ePA. „Wir müssen schnell dahin kommen, dass auch die fehlenden 40 Prozent der Ärzteschaft die elektronische Patientenakte befüllen und aktiv im Versorgungsalltag nutzen. Denn nur wenn alle mitziehen, wird die ePA die Gesundheitsbranche nachhaltig und zum Nutzen der Patientinnen und Patienten verändern.“