E-Rezept: „Es vergeht kaum ein Tag ohne Ausfälle“ 03.07.2025 11:27 Uhr
Gerade erst gestern kam es erneut zu Störungen beim E-Rezept. Von gestern Morgen bis in den Nachmittag hinein gab es dadurch vielerorts Probleme, E-Rezepte per elektronischer Gesundheitskarte (eGK) einzulösen. Seit dem bundesweiten Start zu Beginn 2024 summieren sich die Störungsmeldungen an verschiedenen Komponenten auf. Der Landesapothekerverband Niedersachsen (LAV) fordert die Politik auf, für ein stabiles E-Rezept-System zu sorgen.
„Es vergeht kaum ein Tag, wo wir Apothekerinnen und Apotheker nicht mit Systemausfällen beim E-Rezept zu kämpfen haben“, kritisiert der LAV-Vorstandsvorsitzende Berend Groeneveld. „Kommt es zu einem Ausfall des bundesweiten E-Rezept-Servers, müssen die Apotheken die Patientinnen und Patienten vertrösten, zu einem späteren Zeitpunkt wieder in die Apotheke zu kommen, da wir sie nicht mit ihrem benötigten Arzneimittel versorgen können. Das kostet nicht nur uns Zeit und Nerven, sondern insbesondere die Patientinnen und Patienten.“
„Seit Januar 2024 ist das E-Rezept gesetzlich verpflichtend. Die Politik hat deshalb dafür Sorge zu tragen, dass das System auch reibungslos funktioniert und die Arzneimittelversorgung für die Bevölkerung gesichert ist.“
Bereits nach dem Start des E-Rezeptes mahnte die Apothekerschaft die immer wieder auftretenden Störungen an. So rief beispielsweise der Deutsche Apothekerverband (DAV) das Bundesgesundheitsministerium (BMG) und die Gematik im März 2024 dazu auf, die „Ausfälle und Missstände im E-Rezept-System umgehend zu lösen“. Bis Ostern des vergangenen Jahres sollte das System endlich flüssiger laufen. „Sollte das nicht gelingen, werden wir uns als Apothekerschaft auch gegenüber den anderen Leistungserbringer-Gruppen im Gesundheitswesen dafür aussprechen, in ein zeitweises Ersatzverfahren überzugehen, um langfristig das Vertrauen in digitale Lösungen zu erhalten“, hieß es vor mehr als einem Jahr vom DAV-Vorsitzenden Dr. Hans-Peter Hubmann.