Dahmen fordert E-Rezept-Transparenz 10.08.2025 11:12 Uhr
Die immer wieder auftretenden Ausfälle im Bereich der Telematikinfrastruktur (TI) haben diese Woche sogar zweimal die Apotheken und Patient:innen beschäftigt. Nach einem RND-Interview mit Thomas Preis, der die Zuverlässigkeit des Systems mit der Pünktlichkeit der Deutschen Bahn verglich, hat auch die Politik aufgehorcht. Grünen-Politiker Dr. Janosch Dahmen forderte nun Maßnahmen, die von Gematik und Bundesgesundheitsministerium (BMG) ergriffen werden müssten.
Das E-Rezept laufe der Deutschen Bahn in Sachen Unzuverlässigkeit den Rang ab, so Preis. „Ein ausgefallener Zug ist ärgerlich, aber ein nicht abrufbares E-Rezept kann erhebliche Konsequenzen für die Gesundheit von Menschen haben.“ Seine Kritik an der mangelnden Stabilität der TI wurde am Donnerstag bundesweit medial aufgegriffen.
Auch die Deutsche Stiftung Patientenschutz reagierte und forderte ein Vorwarnsystem für Störungen. Die Blackbox E-Rezept sei zu beheben, ein „tagesaktuelles E-Rezept-Radar“ solle Ärzt:innen rechtzeitig warnen, wenn sie statt E-Rezepte eher auf Muster-16 verordnen, damit die Patient:innen in den Apotheken auch versorgt werden könnten. Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) solle die Gematik zudem anweisen, einen monatlichen Störungsbericht vorzulegen.
Überlastung und fehlende Wartung
Nun sprach sich auch Dahmen gegenüber dem Deutschlandfunk für mehr Schutzmaßnahmen aus, damit das E-Rezept in der Breite besser funktioniere. Die erneuten Ausfälle sprächen für Überlastung und fehlende Wartung, so Dahmen. Zudem forderte er die Einführung neuer Technik und mehr Rechte für die Gematik. Warken müsse nun einen Krisenstab bilden und für mehr Transparenz sorgen.
Auf der Plattform X ergänzte er: „Das E-Rezept ist ein großer Fortschritt – wenn es funktioniert. Damit es verlässlich wird, muss Ministerin Warken jetzt handeln: Technik modernisieren, Transparent informieren, Digitalagenturgesetz beschließen. Nur so wird aus digitalen Tools echte Versorgungssicherheit.“