BMG startet ePA-Kampagne 02.12.2025 17:45 Uhr
„ePA? Na sicher!“ Das ist der Titel einer neuen Informationskampagne des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), die Bürgerinnen und Bürger über die elektronische Patientenakte (ePA) aufklären soll. Ziel ist es, die Bekanntheit vor allem unter den Patientinnen und Patienten zu steigern.
„Die elektronische Patientenakte ist das Herzstück der digitalisierten Gesundheitsversorgung“, betonte Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU). Die Kampagne ziele darauf ab, die ePA noch bekannter zu machen und die Versicherten vom Mehrwert zu überzeugen.
Zu diesen Vorteilen zählen beispielsweise der unmittelbare Überblick über alle relevanten Gesundheitsdaten, die bessere Vernetzung von Leistungserbringern, die Vermeidung von Mehrfachuntersuchungen sowie die Verringerung unerwünschter Wechselwirkungen von Arzneimitteln. „Versicherte bleiben dabei Herr ihrer Daten. Wir werden die elektronische Patientenakte weiterentwickeln, um stetig weitere Vorteile zu erreichen“, stellte die Ministerin klar.
Die Kampagne richtet sich an alle gesetzlich Versicherten und wird laut BMG in den sozialen Medien, als Digital Out-of-Home-Werbung (DOOH) und als Digital Ad ausgespielt.
ePA-Nutzung seit Oktober verpflichtend
Bereits seit Mitte Januar 2025 können Versicherte ihre ePA nutzen, sofern sie dem nicht widersprochen haben. Seit Anfang Oktober sind Ärztinnen und Ärzte, Apotheken und Krankenhäuser dazu verpflichtet, die ePA zu nutzen. Die Leistungserbringer müssen die Akte mit den gesetzlich festgeschriebenen Daten befüllen, die bei der Behandlung erhoben werden. Dazu zählen zum Beispiel Befunde und Arztbriefe.
„Mit der verpflichtenden Nutzung der ePA durch die Leistungserbringer wurde ein zentraler Meilenstein erreicht und die Akte immer mehr zum zentralen digitalen Bestandteil in der Versorgung“. heißt es au dem Ministerium. Dies mache die Akte zunehmend zum zentralen digitalen Bestandteil der Versorgung. Das zeigten auch die aktuellen Zahlen der Gematik zur ePA-Nutzung: Demnach wurden in der letzten Woche knapp 19 Millionen Aufrufe von Medikationslisten und rund 2,7 Millionen hochgeladene Dokumente in Patientenakten verzeichnet.
ePA-Bekanntheit steigern
Grundsätzlich sei die ePA mehr als 90 Prozent der Bürgerinnen und Bürger bekannt, und ein Großteil kenne auch die Vorteile. Allerdings fühle sich von denjenigen, denen die ePA bekannt sei, nur rund ein Drittel gut oder sehr gut zur Akte informiert. Gleichzeitig gebe ein weiteres Drittel an, sich trotz grundsätzlicher Bekanntheit eher schlecht informiert zu fühlen. Die Informationskampagne ziele daher darauf ab, die allgemeine Bekanntheit zu steigern und mögliche Nutzungsbedenken auszuräumen.
Die ePA enthält aktuell bereits wichtige medizinische Dokumente wie Arztbriefe und Befundberichte. Außerdem steht die Medikationsliste bereit, die mithilfe der Informationen des E-Rezepts automatisch befüllt wird und eine aktuelle Übersicht über verordnete und ausgegebene Medikamente bietet. Als weitere Ausbaustufen seien der digital gestützte Medikationsprozess (dgMP), eine Erinnerungsfunktion für Versicherte (Push Notifications), die Implementierung strukturierter Laborberichte sowie die elektronische Patientenkurzakte vorgesehen. Das BMG teilt mit, dass alle Erweiterungen entlang der Bedarfe der Nutzerinnen und Nutzer entwickelt würden.