Humanoide Roboter aus der Apotheke

„Backoffice mit KI automatisieren“ 13.11.2025 14:37 Uhr

München - 

Künstliche Intelligenz (KI) kann Zeit sparen. Davon ist Professor Dr. Dirk Stein von der FOM Hochschule für Oekonomie & Management in Essen überzeugt. „Automatisieren Sie Ihr Backoffice, damit Sie Zeit für Innovationen haben“, sagte er beim KI-Pharmaday 2025 in München. KI werde künftig auch in der Unternehmensführung eine Rolle spielen.

Stein verwies auf den demographischen Wandel und den sich zuspitzenden Fachkräftemangel. Einzelne Branchen wie etwa im Bereich Versicherungen verlören in den kommenden Jahren die Hälfte der Belegschaft, weil sie in den Ruhestand gingen. Deshalb müsse niemand Sorge davor haben, seinen Arbeitsplatz in den kommenden zehn Jahren durch KI zu verlieren, sagte er. „Das Einzige, was uns retten wird, ist Digitalisierung und KI.“

Auch im Bereich Forschung und Entwicklung in der Medizin habe KI bereits zu neuesten Ergebnissen etwa in der Krebstherapie geführt. „DeepSomatic“ von Google, ein KI-Werkzeug zur Identifizierung von genetischen Mutationen in Tumoren, habe eine Erkennungsgenauigkeit von 90 Prozent und funktioniere als ObenSource-Anwendung, die für jedermann zugänglich sei. Dadurch könnten Therapien schneller und personalisierter verlaufen.

In Hessen habe ein KI-gestützter Arzneimittel-Monitor die Echtzeitverfügbarkeit von Notdiensten und ein Lagebild für die Versorgungsituation geliefert. Darauf hätten auch Ärzt:innen im Moment der Verschreibung Zugriff gehabt. Wichtig sei dabei, dass die Daten in hoheitlicher Verantwortung blieben.

Humanoide Roboter aus der Apotheke

Eine der nächsten großen Revolutionen werde die Massenproduktion von humanoiden Robotern sein. In zehn Jahren werde sich diese Branche zum Multimillionenmarkt entwickeln, sagte er. „Ich sehe für Apotheken mit neuen Technologien neuen Geschäftsfelder.“ Die Betriebe könnten etwa beim Einsatz von Robotern im privaten Umfeld oder im Pflegebereich mitwirken. Wichtig sei zu überlegen, was passiere mit dem Geschäftsmodell Apotheke, wenn es dieses in der Art in fünf Jahren nicht mehr geben werde. „Die Branchen verschwimmen ineinander und die Industrien sortieren sich neu.“

Im Bereich Prozessoptimierung mit KI stehe man in Deutschland noch am Anfang. Was „elektrisierender“ sei, sei der Einsatz von KI im Führungsbereich. Bereits in Polen und Asien gebe es Unternehmen, die von KI-CEO mitgeführt würden.