Zierath: „Warken traut PTA mehr zu als Preis“ 01.10.2025 15:39 Uhr
Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hat in ihren Eckpunkten für eine Apothekenreform unter anderem vorgesehen, dass PTA mit Weiterbildung für eine begrenzte Zeit die Möglichkeit bekommen könnten, Apotheken zu vertreten. In der Debatte hatte sich Abda-Präsident Thomas Preis mit scharfen Worten gegen diesen Vorschlag gewandt – und sich mit einigen Aussagen im Ton vergriffen, findet Anja Zierath, Bundesvorsitzende des BVpta.
„Uns sind mehrere Äußerungen von Herrn Preis ein bisschen auf den Magen geschlagen, möchte ich sagen“, erzählte sie im Interview. Besonders geärgert habe sie die Aussage des Abda-Chefs, PTA könnten Kapseln nicht von Tabletten unterscheiden. „Das ist einfach was, das kann ich so nicht im Raum stehen lassen, das möchte ich so im Raum nicht stehen lassen.“
Der BVpta sieht mögliche Kompetenzerweiterungen für PTA zum Beispiel in der Rezeptur, wo ein Vier-Augen-Prinzip auch von PTA zu PTA stattfinden könnte. „Und wir sind auch der Meinung, dass ein stundenweises, begrenztes Arbeiten ohne Aufsicht möglich sein kann und auch möglich sein muss“, betonte Zierath im Hinblick auf den Fachkräftemangel, der sich durch den Wegfall der Pharmazieingenieur:innen in den kommenden Jahren noch zu verschärfen drohe. Die Lücke müsse gefüllt werden – „und eine fundierte PTA, die mit vielen Jahren der Berufserfahrung und entsprechender Weiterqualifizierung, kann das aus unserer Sicht locker stemmen“.
Trotz der Freude über die von der Gesundheitsministerin in Aussicht gestellten Kompetenzerweiterungen für PTA sei der BVpta mit den Eckpunkten insgesamt nicht zufrieden – insbesondere wegen der erneut ausbleibenden Honorarerhöhung. „Wir haben nicht ohne Grund immer gesagt, wir kämpfen Schulter an Schulter, Seite an Seite. Und die Honorarerhöhung ist einfach so das Top-Thema“, erklärte Zierath. „Aber das heißt ja nicht, dass wir uns nicht über diesen Punkt freuen dürfen, dass Frau Warken uns als PTA einfach Mehrkompetenz zutraut als es tatsächlich Herr Preis tut.“