Saar mahnt: Fixum-Erhöhung kommt „nicht vor 2027“ 17.09.2025 11:13 Uhr
Wie wird sich die Lage der Apotheken entwickeln, wenn das Honorar nun doch nicht – wie im Koalitionsvertrag in Aussicht gestellt – auf 9,50 Euro erhöht wird? Dass die Finanzlage der Krankenkassen kein höheres Fixum erlaube, „ist in keiner Weise nachvollziehbar“, so Manfred Saar, Präsident der Apothekerkammer des Saarlandes. Er rechnet mit einem weiter ungebremsten Apothekensterben.
„Entgegen den eindeutigen Aussagen im Koalitionsvertrag“ komme vorerst keine Honoraranpassung, diese wurde vertagt. „Viele Apotheken sind bitter enttäuscht. Der Koalitionsvertrag ist hier eindeutig. Dass nunmehr die Finanzlage der Gesetzlichen Krankenversicherung zum Anlass genommen wird, den Koalitionsvertrag nicht umzusetzen, ist in keiner Weise nachvollziehbar“, so Saar.
Die Finanzlage der GKV habe sich seit dem Koalitionsvertrag immerhin nicht substanziell verändert. „Alle Parameter waren zum Zeitpunkt des Koalitionsvertrages bekannt!“
Die einberufene „Finanzkommission Gesundheit“ liefert bis März 2026 erste Maßnahmen, „sodass mit einer Erhöhung der Apothekenvergütung nicht vor 2027 zu rechnen ist“, konstatiert der Kammerchef. Dabei stehe eine echte Honorarerhöhung seit mehr als 20 Jahren aus.
„Allein die anstehenden Erhöhungen des Mindestlohns werden die Personalkosten in den Apotheken drastisch ansteigen lassen. Das werden viele Apotheken nicht mehr leisten können und für immer schließen. Da helfen auch nicht die ansonsten gemachten, teils sehr konstruktiven Vorschläge aus dem Ministerium zur Weiterentwicklung der heilberuflichen Ausrichtung der Apotheke weiter. Qualifiziertes Personal darf zu Recht eine qualifizierte Entlohnung erwarten. Das ist mit einer seit Jahren nicht erhöhten Vergütung unmöglich!“