Koalitionsvertrag wird umgesetzt

Kippels: Apothekenreform kommt 08.09.2025 13:00 Uhr

Berlin - 

In der Apothekerschaft wächst die Nervosität: Bringt Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) in der kommenden Woche zum Deutschen Apothekertag (DAT) wenigstens Eckpunkte für die versprochene Apothekenreform mit? Und was ist angesichts der Diskussion um die GKV-Finanzen noch drin an Zugeständnissen für die gebeutelte Branche? Dr. Georg Kippels, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium (BMG), bekräftigte jetzt die Umsetzung einer Apothekenreform gemäß der im Koalitionsvertrag im Kapitel zu „Apotheken“ festgelegten Eckpunkte.

„Wir nehmen das, was im Koalitionsvertrag gemeinschaftlich erarbeitet wurde, sehr ernst“, so Kippels am Samstag bei einer Klausurtagung des Apothekerverbandes Nordrhein (AVNR) in Willich. Darüber hinaus machte er auch deutlich, dass Apotheken vor Ort ein unverzichtbarer Bestandteil insbesondere auch in der weiteren Ausgestaltung des Gesundheitswesens seien. Für die Forderung einer schnellen Honorarerhöhung, der auch der Abda-Präsident Thomas Preis in seiner Funktion als Verbandschef nochmals Nachdruck verlieh, zeigte Kippels laut AVNR vollstes Verständnis: Apotheken könnten eben nicht wie andere Betriebe die wirtschaftliche Lage aus eigenem Antrieb verändern. Er wolle sich dafür einsetzen, eine Geschäftsgrundlage für die knapp 17.000 Apotheken zu entwickeln, die in die Zukunft trage.

Handlungsbedarf bei Retaxationen

In Bezug auf den Versandhandel mit Arzneimitteln durch internationale Großkonzerne und weiteren rein verkaufsorientierten Angeboten im Gesundheitsbereich stellte Kippels klar: „Wir wollen keine weitere Kommerzialisierung der Arzneimittelversorgung, denn das konterkariert den ordnungsgemäßen Versorgungsauftrag der Apotheken vor Ort.“

Überdies kündigte er dringenden Handlungsbedarf bei Retaxationen an. Er verwies dabei auf ein aktuelles Beispiel, wo ein Apotheker einen Patienten versorgt habe, aber aufgrund eines formalen Fehlers 5700 Euro von der Krankenkasse nicht erstattet bekam. Das seien Sanktionen, so Kippels, die in keinem Verhältnis stünden, weil der Patienten keinen Schaden hatte, sondern versorgt wurde. Zu den Details der im BMG in Bearbeitung befindlichen Apothekenreform wollte er sich nicht näher äußern. Bis zur Rede von Warken am Dienstag auf dem DAT muss also noch gewartet werden.