Die parallel vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) erstellte Verordnung sehe wiederum für den Großhandel wesentliche Regelungen vor. „Die flächendeckende Arzneimittelversorgung über den vollversorgenden Pharmagroßhandel und die Apotheken steht unter einem enormen Druck,“ warnen die Phagro-Geschäftsführer Thomas Porstner und Michael Dammann.

„Dass nun wesentliche Teile der Apothekenreform ohne parlamentarisches Verfahren auf den Weg gebracht werden sollen, zeigt: Die Gefahr für die Vor-Ort-Versorgung wird noch immer nicht hinreichend erkannt“, so Porstner und Dammann weiter. „Wir appellieren deshalb an die Länder, dass sie im Bundesrat Einfluss auf die Verordnung nehmen.“ Skonti dürften ausschließlich bei vorfristiger Zahlung gewährt werden, denn nur so bleibe die gesetzliche Mindestvergütung gewahrt.

Der aktuelle Verordnungsentwurf erlaube echte Skonti („handelsübliche Skonti“), verankere die Bedingung der Vorfristigkeit aber nur in der Begründung. „Das reicht nicht. Ohne eine klare Regelung im Verordnungstext droht ein systematisches Unterlaufen der Mindestvergütung“, so Dammann und Porstner. „Das gefährdet massiv die Wirtschaftlichkeit des Pharmagroßhandels – und damit ist auch die flächendeckende Arzneimittelversorgung bedroht.“

Die Vor-Ort-Versorgung müsse gestärkt werden, der Phagro spricht sich hier für eine Anpassung des Apothekenhonorars aus. „Damit die flächendeckende Versorgung über Apotheken und Großhandel gestärkt und nicht geschwächt wird, muss der Verordnungsentwurf im Bundesrat jedoch substanziell nachgebessert werden.“