Positionspapier

BVDAK: Versorgungsstarke Apotheken nicht benachteiligen 10.07.2025 12:33 Uhr

Berlin - 

Der Bundesverband Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK) hat eine schnelle Umsetzung der Apothekenreform gefordert. Die im Koalitionsvertrag angekündigten Maßnahmen würden begrüßt. „In einem angespannten wirtschaftlichen Umfeld ist es unerlässlich, dass die angekündigten Maßnahmen nicht aufgeschoben, relativiert oder zerredet werden“, heißt es im aktuellen Positionspapier.

Die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit müsse mit der Honorarerhöhung sichergestellt werden. Ein Fixum in Höhe von 9,50 Euro müsse unverzüglich kommen. Der BVDAK unterstütze „ausdrücklich den Vorschlag der Abda, einen Grundkostenzuschlag für alle Apotheken einzuführen“. Standortunabhängigkeit der Vergütung sei eine Frage der Gleichbehandlung und Voraussetzung für ein stabiles Versorgungssystem: „Versorgungsstarke Apotheken“ dürften nicht benachteiligt werden.

Zudem müsse das Skonto-Verbot aufgehoben werden. Aber die Diskussion um Skonti dürfe nicht dazu führen, die Akteure der Lieferkette gegeneinander auszuspielen. Zudem sollten Apotheken in der Primärversorgung gestärkt werden – etwa bei der Betreuung chronisch kranker Menschen, der Medikationsberatung oder der Prävention.

Nullretaxationen abschaffen

Der Verband fordert auch, den im Koalitionsvertrag angekündigten Bürokratieabbau konkret umzusetzen. Die Regelungsflut und Dokumentationspflichten belaste Apotheken zunehmend. „Vor allem beim Austausch von Arzneimitteln bei Lieferengpässen ist eine einfache, rechtssichere und unbürokratische Lösung erforderlich.“ Nullretaxationen aus formalen Gründen müssten abgeschafft werden.

Außerdem solle gewährleistet bleiben, dass das Fremdbesitzverbot bestehen bleibt. Auch die Filialleitung einer Apotheke müsse von einer Apothekerin oder einem Apotheker wahrgenommen werden. Verschreibungspflichtige sowie apothekenpflichtige Arzneimittel seien weiterhin ausschließlich durch Apotheken abzugeben.