Apothekenreform: „Signal für eine patientenorientierte Versorgung“ 17.10.2025 15:29 Uhr
Pharma Deutschland begrüßt die geplanten Inhalte der Apothekenreform, denn sie würden den Apotheken mehr Handlungsspielraum liefern, die Versorgung vor Ort stärken und die Apotheken nun mit den „nötigen Instrumenten“ in der Patientenversorgung ausstatten.
„Die Apotheke vor Ort ist weit mehr als eine Abgabestelle – sie ist Gesundheitszentrum, Beratungsort und oft erste Anlaufstelle für Prävention und Therapie“, erklärt Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland. „Gerade Prävention und Hilfe zur Selbsthilfe können dazu beitragen, die angespannte Finanzlage der Krankenkassen nachhaltig zu verbessern.“
Der Branchenverband begrüße vor allem die geplante Ausweitung des Impfangebotes auf alle Totimpfstoffe. „Die wohnortnahe Präsenz der Apotheken ermöglicht es, mehr Menschen zu erreichen, insbesondere jene, die ärztliche Praxen seltener aufsuchen“, so der Verband. „Die Lange Nacht des Impfens hat eindrucksvoll gezeigt, dass der Bedarf und das Vertrauen in Apotheken groß sind“, so Brakmann. „Mehr Prävention bedeutet weniger Krankheitslast und geringere Kosten für das Gesundheitssystem.“
In ihrer Rolle bei der Hilfe zur Selbsthilfe erhielten die Apotheken mit der Reform „die nötigen Instrumente“, wie durch die pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL). „Die Menschen wollen sich selbstbestimmt um ihre Gesundheit kümmern – und die Apotheke ist der ideale Ort, um sie dabei kompetent zu begleiten“, betont Brakmann.
Daher sei auch die Forderung nach weiteren OTC-Switches zu erneuern. Sie ermöglichten eine sichere Selbstmedikation unter pharmazeutischer Beratung in der Apotheke und entlasteten Praxen und Kassen. „Wenn mehr Arzneimittel – wie in vielen anderen Ländern längst üblich – in die Rezeptfreiheit überführt würden, wäre die Diskussion um die Abgabe von Rx-Arzneimitteln in Akutfällen in Apotheken überflüssig“, so Brakmann abschließend.