Warnung vor Nullrunde

Apobank: Reform ohne Honorarplus ist „letztlich wertlos“ 17.12.2025 08:33 Uhr

Berlin - 

Morgen soll die Apothekenreform von Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) im Kabinett vorgelegt werden. Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank) warnt in einem Kommentar vor einer Nullrunde beim Honorar – die die Reform wertlos machen würde.

„Wenn voraussichtlich morgen der Entwurf zur Apothekenreform im Bundeskabinett verabschiedet werden soll, dann fehlt aller Wahrscheinlichkeit nach immer noch die Honoraranpassung“, kommentierte Nicole Wortmann, Leiterin des Bereichs Gesundheitsmarkt der Apobank gestern. Bereits seit 13 Jahren sei das Apothekenhonorar nicht mehr angepasst worden. In dem gleichen Zeitraum seien dagegen die Kosten für Betrieb, Personal und Wareneinsatz deutlich gestiegen.

„Eine solche dreizehnjährige Nullrunde ist in keiner anderen Berufsgruppe bekannt und bundesweit beispiellos. Während in allen anderen Branchen regelmäßige Vergütungs- und Honoraranpassungen selbstverständlich sind, bleibt dies der Apothekerschaft verwehrt“, betont Wortmann.

Mittlerweile zeigten die Apobank-Zahlen bei den Apotheken eine Umsatzrendite von nur noch 4,3 Prozent. 2013 habe dieser Wert noch deutlich über 6 Prozent gelegen. Die Lage werde sich auch künftig nicht verbessern, denn die Mieten, Gehälter und Betriebskosten würden weiter steigen. Auch der ungleiche Wettbewerb durch den ausländischen Versandhandel, der mit Rabatten locke, werde den Apotheken weiterhin zusetzen.

„Eine Reform, die diesen wirtschaftlich zentralen Faktor ignoriert, ist für Apothekerinnen und Apotheker letztlich wertlos und auch für die Gesellschaft fahrlässig“, warnt Wortmann. So werde die Medikamentenversorgung immer weiter ausgedünnt und zunehmend fachfremden Handelsketten und Versendern überlassen.