APOTHEKE ADHOC Umfrage

Als Oldie in der Offizin? APOTHEKE ADHOC, 04.02.2015 18:47 Uhr

Berlin - 

Im Rentenalter noch in der Apotheke stehen und arbeiten – für gar nicht so wenige Apothekeninhaber ist das Alltag: In Bayern und Baden-Württemberg etwa sind 14 Prozent der aktiven Apothekenleiter älter als 65, in Niedersachsen sind noch ein 91-jähriger Apotheker und eine 90-jährige Apothekerin aktiv und in Hamburg hat in dieser Woche ein 73-Jähriger eine neue Apotheke eröffnet. Doch nicht jeder kann sich vorstellen, so lange zu arbeiten.

Bei einer Umfrage von APOTHEKE ADHOC zeigte sich ein differenziertes Bild: 25 Prozent der Teilnehmer können sich auch vorstellen, im Rentenalter noch zu arbeiten. Immerhin sei es ein schöner Beruf. 24 Prozent sehen sich selbst dann nicht mehr in der Apotheke. Sie können aber nachvollziehen, dass Kollegen auch im Ruhestand noch Spaß an der Arbeit haben können. „Eher etwas für Idealisten“, meinen sie.

Ein solcher ist sicher Peter Weber. Mit 73 Jahren ging der Apotheker in den Ruhestand, zuvor hatte er 40 Jahre lang die City-Apotheke in Hamburg-Harburg geführt. 2013 übergab er die Apotheke an seinen Sohn. Allerdings wurde ihm bald langweilig. Da kam der Anruf aus dem Ärztezentrum in Tostedt gerade recht, dass ein Apotheker weggezogen sei und leere Räume hinterlassen habe. Nun hat er eine neue Apotheke eröffnet.

Dass ein Kollege aus Freude am Beruf länger arbeitet, kann sich jeder zweite Teilnehmer der Umfrage hingegen nicht vorstellen. 30 Prozent meinen, dass die Kollegen „bestimmt nicht freiwillig“ länger arbeiten. Sie gehen davon aus, dass es oft wirtschaftliche Hintergründe gibt.

Oft fehlt zum Rentnerdasein der Nachfolger. Während lange Zeit der Verkauf der Apotheke den Ruhestand mitfinanzierte, fällt es heute oft schwer, einen Käufer zu finden. Selbst für große Betriebe seien Interessenten rar, da die Gesundheitspolitik schwer zu beurteilen sei, erklärt Frank Jaschkowski, Geschäftsführer der Apothekerkammer Schleswig-Holstein.

Der Schritt in den Ruhestand kann also durchaus mit finanziellen Einbußen verbunden sein. Trotzdem können sich 20 Prozent „auf keinen Fall“ vorstellen, im Rentenalter zu arbeiten. „Keinen Tag länger als notwendig“ ist ihre Devise.

An der Umfrage nahmen am 2. und 3. Februar 2015 insgesamt 249 Leserinnen und Leser von APOTHEKE ADHOC teil.