Schlupflider: Hautpflege und Cremes haben ihre Grenzen 15.10.2025 09:45 Uhr
Kundinnen und Kunden fragen in der Apotheke immer häufiger nach Lösungen gegen Schlupflider. Die typische Erwartung: Eine gute Creme müsste doch helfen, schließlich gibt es ja so viele hochwertige Produkte auf dem Markt. Doch die Realität ist deutlich komplexer und es ist wichtig zu wissen, wann Hautpflege an ihre natürlichen Grenzen stößt.
Schlupflider entstehen durch den natürlichen Alterungsprozess der Haut. Mit zunehmendem Alter verliert die Haut an Elastizität, Kollagen und Elastin bauen ab, und das Gewebe erschlafft. Das ist ein biologischer Prozess, den jeder Mensch durchläuft. Das Problem daran: Hochwertige Cremes und Seren können die Haut zwar pflegen und das äußere Erscheinungsbild kurzfristig verbessern, aber sie können nicht die physikalische Erschlaffung des Gewebes rückgängig machen. Das ist einfach eine biologische Grenze, die auch die beste Kosmetik nicht überwinden kann.
Wann reichen Cremes nicht mehr aus?
Wann sollten Apotheker ihren Kunden ehrlich sagen, dass Cremes nicht ausreichen? Das ist der Fall, wenn:
- Die Augenlider so stark hängen, dass sie das Sehfeld beeinträchtigen oder sogar die Sicht behindern
- Kunden über Wochen und Monate hinweg hochwertige Produkte ausprobiert haben, ohne dass sich eine sichtbare Verbesserung zeigt
- Der psychische Leidensdruck erheblich ist und die Lebensqualität sowie das Selbstwertgefühl spürbar beeinflusst
- Sie aktiv nach dauerhaften Alternativen suchen und nicht mehr bei kosmetischen Lösungen bleiben möchten
Hier gilt es die Kunden darüber zu informieren, dass die Hautpflege in solchen Fällen nicht „versagt“, sondern es eine natürliche Grenze darstellt. Spezialisierte Fachleute aus der plastischen und ästhetischen Chirurgie können dann fundiert und individuell beraten, welche medizinischen Optionen sinnvoll sind. Die Möglichkeiten reichen von minimalinvasiven bis zu chirurgischen Lösungen.
Kompetente Weitervermittlung schafft Vertrauen
Genau hier liegt der echte Mehrwert einer gut informierten Apotheke: Sie kennt nicht nur die passenden Pflegeprodukte, sondern erkennt auch, wann weiterführende Maßnahmen sinnvoll sein können. Kundinnen und Kunden schätzen es, wenn ehrlich und lösungsorientiert beraten wird. Dies kann beispielsweise mit dem Hinweis: „In diesem Fall könnte eine ärztliche Einschätzung sinnvoll sein. Ich kann Ihnen eine spezialisierte Praxis empfehlen.“ Erfolgen.
Diese Art der Beratung zeigt echtes Fachwissen und Verantwortungsbewusstsein. Wer über den Tellerrand der Kosmetik hinausblickt und bei Bedarf den Kontakt zu medizinischen Expertinnen und Experten herstellt, beweist Professionalität und stärkt langfristig das Vertrauen in die Apotheke.