Neue Therapie bei Vaginalinfektionen: Probiotikum zur oralen Anwendung

Mithra bringt Medizinprodukt mit synbiotischem Wirkkomplex auf den Markt 17.06.2016 09:05 Uhr

Bakterielle Vaginosen und Vaginalmykosen gehören zum Alltag in der gynäkologischen Praxis. Mit Mivagin® Probiolact Oral können diese Infektionen nun probiotisch therapiert und Rezidive verhindert werden. Es ist das erste Medizinprodukt in dieser Indikation zur oralen Anwendung mit einem synbiotischen Wirkkomplex aus Probiotika und Lactoferrin. Mivagin® Probiolact Oral wird vom Gynäkologie-Spezialisten Mithra Pharmaceuticals auf den Markt gebracht.

Vaginalinfektionen sind mit einem hohen Leidensdruck für die betroffenen Frauen verbunden. Auch nach einer erfolgreichen antibiotischen oder antimykotischen Therapie kommt es nicht selten zu Rezidiven. Für einen langfristigen Therapieerfolg ist die Restitution und Erhaltung der physiologischen Besiedlung der Vagina mit Lactobacilli wesentlich. Dabei sind Präparate, die wie Mivagin® Probiolact Oral Milchsäurebakterien enthalten, von großer Bedeutung. Mivagin® Probiolact Oral enthält die Milchsäurebakterien Lactobacillus GLA-14, Lactobacillus HN001 und das Glykoprotein Lactoferrin. Die probiotischen Bakterien wurden gezielt für die orale Applikation ausgewählt: Beide Lactobacilli weisen eine hohe Resistenz gegenüber Magensäure und Gallenflüssigkeit auf. Das präbiotisch wirkende Lactoferrin fördert zusätzlich die Stabilität und das Wachstum der Lactobacilli und damit ihre physiologische Wanderung in die Vagina.

Nachgewiesene Kolonisation der Lactobacilli in der Vagina
Ziel einer randomisierten Doppelblind-Studie (Alberti et al.) war der Nachweis, dass die orale Einnahme der beiden Probiotika L. rhamnosus HN001 und L. acidophilus La-14 zusammen mit Lactoferrin zu einer erhöhten Besiedlung dieser Stämme in der Vagina führt.

In der Studie erhielten 40 gesunde Frauen im Alter zwischen 18 und 50 Jahren über 14 Tage Mivagin® Probiolact Oral oder Placebo. Die Kontrolle der Besiedlung in der Vagina erfolgte durch Real-Time-PCR nach 0, 7, 14 und 21 Tagen. Während der gesamten Zeit zeigte sich in der Mivagin-Gruppe eine Zunahme der gesunden vaginalen Mikrobiota, während in der Kontrollgruppe keine signifikante Änderung auftrat. Nach 7 Tagen oraler Einnahme war die vaginale Konzentration des Lactobacillus GLA-14 und des Lactobacillus HN001 höher als vor der Therapie. Nach 14 Tagen oraler Einnahme war die vaginale Konzentration der Lactobacilli gegenüber der Ausgangssituation signifikant erhöht.

Diese Studie liefert zum ersten Mal den Nachweis, dass der orale Konsum von L. rhamnosus HN001 und L. acidophilus La-14 zu einer Kolonisation in der Vagina führt. Sogar nach einem Dosis-freien Intervall von weiteren 7 Tagen war die vaginale Konzentration der beiden Lactobacilli immer noch signifikant erhöht und tendierte zu einer weiteren Steigerung. Unerwünschte Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet. Die Studienautoren sahen in den Ergebnissen eine gute Basis für den Nachweis der medizinischen Vorteile der Lactobacilli-Stämme, z. B. für die Behandlung der bakteriellen Vaginose und Candidose, sowie für die Rezidivprophylaxe.

Die Akutbehandlung kann auch parallel zu einer Antibiotika-Therapie erfolgen, wobei die Einnahme idealerweise mit zeitlichem Abstand zur Antibiotika-Einnahme (ca. 3-6 Stunden) erfolgen sollte. Zur Rezidivprophylaxe empfiehlt sich die Einnahme von einer Kapsel Mivagin® Probiolact Oral pro Tag über jeweils 10 fortlaufende Tage pro Monat. Je nach Bedarf kann die Behandlung über mehrere Monate fortgeführt werden. Die einfache orale Anwendung von Mivagin® Probiolact Oral entspricht dem Patientinnen-Wunsch nach einfacher, diskreter Handhabung und Vermeidung von unangenehmen Rückständen im Slip, wie sie für viele vaginale Applikationen typisch sind.

Das Medizinprodukt ist ab sofort rezeptfrei exklusiv in Apotheken erhältlich.

Literatur:
1) 015/028 – S1-Leitlinie: Bakterielle Vaginose, Stand 07/2013
2) Mendling, W., Gynäkologe 2012, 45:959–975, CME-Fortbildung, Gynäkologische Infektionen Teil 1
3) 015/072 – S2k-Leitlinie: Vulvovaginalkandidose, Stand 12/2013
4) De Alberti D, Russo R, Terruzzi F, Nobile V, Ouwehand AC. Lactobacilli vaginal colonisation after oral consumption of Respecta® complex: a randomised controlled pilot study. Arch Gynecol Obstet. 2015. 292(4):861-7.

Über Mithra
Mithra Pharmaceuticals SA, 1999 als ein Spin-Off der Universität Lüttich von Herrn François Fornieri und Prof. Dr. Jean-Michel Foidart gegründet, ist ein pharmazeutisches Unternehmen das sich auf die Gesundheit von Frauen spezialisiert hat. Mithra’s Mission ist die Unterstützung von Frauen in allen Lebensphasen, um die allgemeine Lebensqualität von Frauen zu verbessern. Das Unternehmen möchte durch die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von firmeneigenen, innovativen und differenzierenden Arzneimitteln und anspruchsvollen Generika, ein weltweit führendes Unternehmen in vier Bereichen der Frauengesundheit werden: Kontrazeption und Fertilität, Menopause und Osteoporose, gynäkologische Infektionen und Krebserkrankungen bei Frauen. Mithra hat ungefähr 85 Mitarbeiter und der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Lüttich in Belgien, in Deutschland befindet sich der Firmensitz in Aachen. Weitere Informationen zu Mithra sind auf der Webseite www.mithra.com/de zu finden.