Chronischer Reizhusten: Ursachen und Hilfe

Mögliche Ursachen und Behandlungsansätze 11.11.2016 11:26 Uhr

Chronischer Reizhusten: Ursachen und Hilfe

Reizhusten ist ohnehin schon unangenehm: Man kann nie wissen, wann das Kitzeln und Kratzen im Hals wieder auftaucht und einen erneuten, heftigen Hustenstoß auslöst. Ist dieser Zustand dann auch noch chronisch, wird es für die Betroffenen besonderes schwierig. Ein Kinobesuch, ein längeres Telefongespräch oder ein Geschäftsmeeting sind dann kaum noch möglich. Doch welche Ursachen gibt es für chronischen Reizhusten? Und was kann dagegen helfen? Die Antworten gibt es hier.

Habe ich Reizhusten? Das spricht dafür:

  • Der Husten ist trocken, also ohne Auswurf.
  • Der Hustenstoß ist eher laut und tritt plötzlich auf.
  • Der Hustenreiz wird durch ein Kratzen, Kitzeln oder „Kloß im Hals“ ausgelöst.
  • Weitere Beschwerden wie Räusperzwang, Halsschmerzen und Kurzatmigkeit können hinzukommen.

Was ist ein chronischer Reizhusten?

In der Kehle sitzen Fühler, die verschiedene Reize messen und die Informationen an das Gehirn weiterleiten. Nehmen diese Fühler nun zum Beispiel Sekret wahr, das aufgrund einer Erkältung die Kehle hinabrinnt, melden sie die Reizung an das Gehirn. Dieses veranlasst wiederum einen Hustenreflex, um den Schleim aus dem Körper hinauszubefördern.
Beim Reizhusten gibt es fast dauerhaft einen Auslöser, der Hustenstöße veranlasst. Dauert dieser Zustand über einen Zeitraum von mehr als acht Wochen an, spricht man von chronischem Reizhusten.

Welche Ursachen gibt es für chronischen Reizhusten


Für chronischen Reizhusten können mehrere Ursachen infrage kommen:

  • Reizendes Sekret: Bei Menschen mit einem allergischen Schnupfen oder einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung läuft häufig Sekret den Rachen hinunter. Dieses reizt die Schleimhaut und verursacht so die Hustenstöße.
  • Stimmliche Überbelastung: Menschen, die beispielsweise berufsbedingt sehr viel Sprechen müssen, leiden häufig unter Mundtrockenheit und einer trockenen Rachenschleimhaut. Dieses trockene Gefühl kann zu einem chronischen Reizhusten führen.
  • Rückfließende Magensäure: Beim Reflux fließt saurer Mageninhalt zurück in die Speiseröhre. In ausgeprägten Fällen der Refluxkrankheit kann die Säure vor allem im Liegen bis hinauf in den Rachen fließen. Dies sorgt besonders nachts und morgens für einen unangenehmen Reizhusten.
  • Husten- und Räusperzwang: Manche Menschen entwickeln in besonders stressigen oder ungewohnten Situationen einen regelrechten Zwang, ständig husten und sich räuspern zu müssen. Häufig wird dieser Reflex durch eine angespannte und verkrampfte Halsmuskulatur ausgelöst.

Behandlungsmöglichkeiten bei chronischem Reizhusten

Wenn Sie vermuten, an einem chronischen Reizhusten zu leiden, sollten Sie zügig einen Arzt aufsuchen, da die Lebensqualität unter dem ständigen Hustenreiz leiden kann. Der Arzt wird zunächst die Ursache feststellen und dann die Therapie darauf abstimmten.
Wenn zum Beispiel eine Refluxerkrankung oder eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung vorliegt, muss diese mit entsprechenden Medikamenten behandelt werden. Schlägt die Therapie an, wird auch der Reizhusten zurückgehen.

Einer stimmlichen Überbelastung kann durch weniger sprechen gut vorgebeugt werden. Daneben gibt es auch die Möglichkeit, Pastillen, Tabletten oder Bonbons zu lutschen, welche die trockene Mund- und Rachenschleimhaut befeuchten. Dadurch verringert sich das Gefühl von Trockenheit und der chronische Reizhusten lässt spürbar nach.

Wer unter einem Zwangsverhalten leidet, kann mithilfe von Körperbewusstseinstraining den Tick unter Kontrolle bekommen. Hier lernen Betroffene, mit Zwängen besser umzugehen und diese zu unterdrücken. Daneben können verschiedene Entspannungsmethoden und -übungen sinnvoll sein – insbesondere, wenn Stress der Auslöser für den chronischen Reizhusten ist. Erfolge können Sie etwa mit autogenem Training oder Yoga erzielen. Am besten, Sie besuchen einen entsprechenden Kurs.

Für den Inhalt verantwortlich: Stefan Schröder