Aufgrund schwerwiegender Nebenwirkungen

Chinin-Präparate zur Anwendung beim Menschen ab sofort ausnahmslos verschreibungspflichtig 30.03.2015 09:41 Uhr

Chinin wurde ursprünglich aus dem Chinarindenbaum gewonnen und als fiebersenkendes Mittel verwendet. Heute kommt es in der Medizin vor allem zur Behandlung von Malaria zum Einsatz. Aufgrund ihrer krampflösenden Eigenschaft findet die Substanz in Deutschland aber auch in apothekenpflichtigen Arzneimitteln gegen Muskelkrämpfe Verwendung. Weil Chinin jedoch schwerwiegende Nebenwirkungen wie Blutbildveränderungen (Thrombozytopenie) bis hin zu Todesfällen provozieren kann, unterliegen sie ab dem 1. April 2015 der Verschreibungspflicht. Laut Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sollte zur Therapie von Wadenkrämpfen ein Behandlungsversuch mit Magnesium vor der Gabe von Chinin erfolgen1. Als besonders gut geeignet hat sich aus Sicht des Verbrauchers/Patienten Biolectra Magnesium bewährt, welches unter anderem in verschiedenen Dosierungen als zugelassenes, rezeptfreies Arzneimittel exklusiv in der Apotheke erhältlich ist.

Chinin – auch in Erfrischungsgetränken nicht ohne
Fast jeder von uns hat schon einmal Chinin zu sich genommen - zumeist in Form von Erfrischungsgetränken. Sein bitterer Geschmack gibt beispielsweise Bitter Lemon- und Bitter Orange-Limonaden und Tonic Water erst den Pepp. Was aber so erfrischend harmlos daher kommt, ist nicht unbedingt unbedenklich. Nicht umsonst empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Schwangeren und Menschen, die an Tinnitus, Vorschädigungen des Sehnervs, hämolytischer Anämie oder Herzrhythmusstörungen leiden, auf den Konsum chininhaltiger Getränke zu verzichten2.

Nebenwirkungen werden bei der Malaria-Behandlung in Kauf genommen
Chinin, welches ursprünglich aus dem Chinarindenbaum gewonnen und als leicht schmerzstillender Fiebersenker Verwendung fand, wird heute weltweit vor allem zur Behandlung von Malaria eingesetzt. Die dabei auftretenden Nebenwirkungen werden im Rahmen einer Nutzen-Risiko-Bewertung in Kauf genommen. Zumeist beschränken sie sich auf einen als Cinchonismus bezeichneten Komplex von unangenehmen, aber nicht gefährlichen Nebenwirkungen wie Tinnitus, Schwindel, Übelkeit und Kopfschmerzen, allerdings können auch potenziell lebensgefährliche Hypoglykämien (Unterzuckerung) und Arrhythmien (Herzrhythmusstörungen) auftreten. Aus diesem Grund muss die Behandlung unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

Neu bewertetes Nutzen-Risiko-Verhältnis
Bislang rezeptfrei in der Apotheke dagegen waren in Deutschland pharmazeutische Chinin-Zubereitungen zur „Therapie nächtlicher Wadenkrämpfe“. Damit ist zum 1. April 2015 Schluss. Der Gesetzgeber hat nun auch für Chininpräparate mit dieser Indikation eine Verschreibungspflicht erlassen3. Der Grund: Chinin kann dosisunabhängig auf Basis eines immunologisch vermittelten Mechanismus schwere Blutbildveränderungen, insbesondere Thrombozytopenie und nachfolgende Blutungen, thrombotisch-thrombozytopenische Purpura und ein hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) auslösen. Auch kann es bereits in niedriger Dosierung zur Verlängerung des QT-Intervalls im EKG führen und damit das Risiko für lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen erhöhen.

BfArM und AWMF empfehlen Magnesium
Stattdessen empfiehlt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), bei nächtlichen Wadenkrämpfen auf Magnesium als ersten Behandlungsversuch zu setzen1. Dies entspricht auch den in der von der „Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften“ (AWMF) erarbeiteten Leitlinie zur Behandlung von Wadenkrämpfen gegebenen Empfehlungen4. Denn: Die Ursachen für muskelkrampfbedingte Beschwerden können vielfältig sein, in den meisten Fällen handelt es sich jedoch um ein zwar störendes, aber relativ harmloses Symptom für Magnesium-Mangel. Sofern eine ernsthafte Erkrankung ausgeschlossen werden kann, ist auch eine Behandlung mit nebenwirkungsreichen Präparaten nicht gerechtfertigt.

Biolectra Magnesium – eine bewährte und verträgliche Alternative bei Wadenkrämpfen aufgrund eines Magnesiummangels

Das Gute: Für Patienten mit schmerzhaften Muskelkrämpfen und Verspannungen aufgrund eines Magnesiummangels gibt es mit Biolectra Magnesium in der Apotheke schon seit über 25 Jahren eine bewährte und verträgliche Alternative. Tatsächlich sind die dokumentierten Nebenwirkungen selbst bei Dosierungen von 300 bis 400 Milligramm Magnesium minimal und beschränken sich in erster Linie auf die als manchmal unangenehm empfundene abführende Wirkung, welche durch Reduzierung der Dosis wieder abklingt5. Gleichzeitig können den typischen Symptomen einer Magnesium-Unterversorgung wie Muskelzuckungen, Verspannungen und Krämpfen entgegen gewirkt werden. Nicht umsonst sind beispielsweise Biolectra Magnesium 365 mg fortissimum Brausetabletten und Biolectra Magnesium 243 mg forte Brausetabletten zugelassene apothekenpflichtige Arzneimittel.

Das Biolectra Magnesium Sortiment umfasst vielfältige Dosierungen und Darreichungsformen – für eine moderne und individuelle Magnesiumversorgung ganz nach Bedarf und in hoher, nur in Apotheken erhältlicher Qualität.


1Bulletin zur Arzneimittelsicherheit, Informationen aus BfArM und PEI, Ausgabe 1.März 2014
2„Chininhaltige Getränke können gesundheitlich problematisch sein“, Aktualisierte Gesundheitliche Bewertung* Nr. 020/2008 des BfR vom 17. Februar 2005
3Verordnung zur Änderung der Arzneimittelverschreibungsverordnung, der Apothekenbetriebsverordnung, der Verordnung über apothekenpflichtige und freiverkäufliche Arzneimittel und der Medizinprodukte-Abgabeverordnung vom 19. Dezember 2014; Bundesgesetzblatt I S. 2371
4www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/030-037.html
5European Food Safety Authority (EFSA), Tolerable Upper Intake Levels for Vitamins and Minerals