Einzelhandel

Verbraucher in Kauflaune dpa, 29.07.2016 14:04 Uhr

Rechnung ohne Apotheken: Der Einzelhandel im engeren Sinn verzeichnete ein Umsatzplus von nominal 2,6 Prozent. Foto: HGHI
Wiesbaden - 

Die Konsumlust der Verbraucher lässt im deutschen Einzelhandel die Kassen klingeln. Im ersten Halbjahr setzten die Unternehmen inflationsbereinigt (real) 2,3 Prozent mehr um als im Vorjahreszeitraum, nominal waren es 2,4 Prozent mehr, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Der Handelsverband HDE führte die Entwicklung vor allem auf die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt zurück. Hinzu kommt die niedrige Inflation, Verbraucher haben so mehr von Gehalts- und Lohnsteigerungen.

„Wir sind mit der Halbjahresbilanz zufrieden“, sagte ein HDE-Sprecher. Der Einzelhandel im engeren Sinn – ohne Brennstoffhandel, Apotheken und Tankstellen – verzeichnete ein Umsatzplus von nominal 2,6 Prozent. Für dieses Jahr rechnet die Branche weiterhin mit einem Anstieg von zwei Prozent. Bis Ende des Jahres sollen demnach 481,8 Milliarden Euro in den Kassen der Einzelhändler landen.

Nach dem Brexit-Votum trübte sich die Konsumstimmung der Verbraucher zuletzt allerdings etwas ein. Die Bundesbürger sorgen sich nach Angaben der GfK-Marktforscher zunehmend um die Konjunktur. Viele rechneten wegen des geplanten EU-Ausstiegs Großbritanniens in den kommenden Monaten mit einem gebremstem Wirtschaftswachstum in Deutschland. Dennoch ist die Konsumlust der GfK zufolge weiter hoch.

Größter Gewinner im ersten Halbjahr war der Internet- und Onlinehandel mit einem Umsatzplus von nominal 7,5 Prozent. Dem Textilhandel verdarb das wechselhafte Wetter dagegen das Geschäft. Der Umsatz einschließlich Lederwaren und Schuhen stieg nominal um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, real waren es 0,3 Prozent weniger. „Textilien haben sich wegen der Wetterkapriolen etwas schwerer getan“, sagte der HDE-Sprecher. Die Branche hofft nun auf den Sommerschlussverkauf, der Anfang der Woche startete.

Allein im Juni verzeichnete der Einzelhandel nach Angaben der Wiesbadener Behörde ein Umsatzplus von nominal und real 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.