OTC-Hersteller

Kachout jetzt bei Quiris Patrick Hollstein, 25.04.2017 13:18 Uhr

Berlin - 

Adil Kachout ist wieder da: Der ehemalige OTC-Chef von Stada ist seit 1. April neuer Geschäftsführer bei Quiris. Beim Mittelständler aus Gütersloh hat er sich viel vorgenommen.

Kachout ist bei Quiris als Geschäftsführer für den Bereich Marketing und Vertrieb zuständig. Bislang hatten die Firmenchefs Hauke Thoma und Dr. Peer Lange den Bereich mitverantwortet. Mit dem OTC-Profi an Bord soll das weitere Wachstum vorangetrieben werden. Für dieses Jahr ist eine Verdopplung des Umsatzes von zuletzt 20 Millionen Euro geplant – laut Kachout erst „der Anfang einer rasanten Entwicklung“.

Er ist von den Potenzialen des Mittelständlers überzeugt: „Quiris hat sich in den vergangenen Jahren sehr positiv im Markt entwickelt“, sagt er. „Wissenschaftlich fundierte Produkte, ein erfahrenes Management und ein engagiertes Team sind die entscheidenden Säulen des Erfolgs.“

Thoma hat große Pläne für die Zukunft und ist überzeugt, dass er mit dem Neuzugang in der Geschäftsleitung die Weichen für ein relevantes Wachstum gestellt hat: „Ich freue mich sehr, dass wir mit Adil Kachout einen überaus erfolgreichen Macher aus der OTC-Branche für Quiris gewinnen konnten“, sagt er.

Kachout kommt zur richtigen Zeit an Bord: Mit den Kollagen-Trinkampullen Elasten ist Quiris in diesem Jahr erstmalig mit TV-Werbung gestartet – ein Spezialthema von Kachout. Außerdem will er die Zusammenarbeit mit den Apotheken intensivieren. Bislang besuchen sechs Key Accounter vor allem die großen Apotheken, ein flächendeckender Vertrieb ist seit Jahren geplant und soll nun von Kachout aufgebaut werden.

Da das Unternehmen sich sehr positiv entwickle, sei schnell klar gewesen, dass auch eine personelle Verstärkung erfolgen müsse, sagt Lange. „Mit Adil Kachout in der Geschäftsführung sehen wir uns für die Zukunft sehr gut aufgestellt.“
Kachout hatte 14 Jahre lang für die Stada gearbeitet – zunächst als Außendienstler, später als Geschäftsführer mit Gesamtverantwortung für das OTC-Geschäft.

Sein Konzept war so schlicht wie effizient: Mit prominenten Sportlern, der Bild-Zeitung und dem TV-Pinguin brachte er Marken wie Grippostad, Ladival und zuletzt Hoggar täglich aufs Neue ins Bewusstsein der Verbraucher. Die Drehbücher zu seinen Videospots konzipierte er selbst. „Es darf nicht zu kompliziert sein“, lautete seine Devise. Im vergangenen Sommer war er Opfer des Konzernumbaus geworden: Wie andere leitende Manager aus der Ära Retzlaff hatte er seinen Hut nehmen müssen.

Quiris war 2004 von Thoma gegründet worden; es ist bereits die dritte OTC-Firma des umtriebigen Managers. In den 1990er Jahren hatte er gemeinsam mit Truw-Seniorchef Paul Steiner die Firma Sertürner (Hepar-SL forte) aufgebaut und dann an Lichtwer verkauft.

Mit Redinomedica gelang ihm der nächste Streich; das Unternehmen mit dem heutigen Medice-Geschäftsführer Dr. Jürgen Kreimeyer als Verantwortlichen für Marketing und Vertrieb machte das Produkt Curazink groß. Nur drei Jahre nach der Markteinführung kaufte die Stada das Produkt.

Quiris hat zwölf apothekenexklusive Präparate im Sortiment. Auf Elasten, CH-Alpha und Telcor entfallen drei Viertel des Umsatzes, weitere Marken sind Hepacyn und Cystorenal. 2014 bezog die Firma mit 35 Mitarbeitern ein neues Bürogebäude in Gütersloh.