COPD-Medikamente

GSK: Startschuss für Anoro APOTHEKE ADHOC, 28.07.2014 08:24 Uhr aktualisiert am 28.07.2014 14:11 Uhr

Neues Präparat auf dem COPD-Markt: Der Hersteller GSK launcht mit Anoro seine erste duale Bronchodilatation. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) bringt mit dem Präparat Anoro seine erste duale Bronchodilatation auf den Markt. Das Präparat ist eine Kombination der Wirkstoffe Vilanterol und Umeclidinium. Damit will der Hersteller im Wettbewerb um den COPD-Markt seine Position stärken.

Umeclidinium ist ein langwirksamer Muskarinantagonist (LAMA), Vilanterol ein langwirksamer Beta-2-Agonist (LABA). Die Kombination Anoro ist für die bronchialerweiternde Erhaltungstherapie zur Symptomlinderung bei erwachsenen Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) angezeigt.

LAMAs und LABAs induzieren die Bronchodilatation über unterschiedliche Mechanismen und können die Lungenfunktion deutlicher verbessern, wenn sie in Kombination eingenommen werden. Die einzelverblisterten Wirkstoffe werden mit dem neu entwickelten Trockenpulver-Inhalator Ellipta einmal täglich inhaliert.

In acht klinischen Studien mit mehr als 6800 COPD-Patienten wurde die Kombination mit Placebo und mit der bekannten Standardmedikation Tiotropium verglichen. Anoro konnte die Lungenfunktion von COPD-Patienten signifikant verbessern.

In drei Phase-III-Studien erhöhte die Fixkombination im Vergleich zu Tiotropium den FEV1-Talwert, also das forcierte expiratorische Volumen in einer Sekunde, gegenüber dem Ausgangswert deutlich.

Laut den Studien hat die Fixkombination zudem ein Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil, das im Wesentlichen dem der Vergleichssubstanzen der Monotherapie entspricht. Häufigste Nebenwirkungen waren Kopfschmerzen, Nasopharyngitis, Infektionen der oberen Atemwege, Husten, Mund-, Rachen und Rückenschmerzen.

In der Pharmabranche läuft seit längerem ein Wettstreit um die Kombination aus LABA und LAMA. Die neue Gruppe soll bei der COPD-Behandlung zum Standard werden. Die europäische Arzneimittelagentur EMA hat im Februar gleichzeitig die Zulassung für Ulunar (Indacaterol/Glycopyrroniumbromid) von Novartis und für das LAMA-Monopräparat Incruse von GSK empfohlen.