Beruhigungsmittel

Stada: Passio statt Hoggar Carolin Bauer, 07.07.2016 09:12 Uhr

Berlin - 

Stada hat das OTC-Sortiment umgeräumt: Das Beruhigungsmittel Hoggar Balance tritt künftig unter der neuen Marke Passio Balance auf. Mit dem Wechsel soll das pflanzliche Monopräparat besser zum chemischen Produkt Hoggar Night abgegrenzt werden.

Stada hat den Fokus im Segment Beruhigungsmittel bislang vor allem auf Hoggar Night gelegt. Der Bad Vilbeler Konzern hat die Marke Ende der 1950er Jahre eingeführt. Seit 2013 wird das Präparat gegen Schlafstörungen intensiv beworben. Im vergangenen Jahr wuchsen die Umsätze von Hoggar um 12 Prozent auf rund 25 Millionen Euro (Apothekenverkaufspreise, AVP).

Seit Juli läuft Hoggar Balance unter dem Namen Passio Balance. Das Präparat enthält hochdosiertes Passionsblumenkraut-Extrakt. Die Packungsgröße ist neu: Statt 40 Stück werden künftig 30 und 60 Stück angeboten. Die neue Marke soll laut Konzernangaben dem Apotheker die Empfehlung leichter machen.

Durch die Namensänderung werde „eine klare Eigenständigkeit von der mit dem Wirkstoff Doxylaminsuccinat bei akuten Einschlafstörungen eingesetzten Marke Hoggar Night“ erreicht, so ein Sprecher. Den Unterschied zwischen einem chemischen und pflanzlichen Produkt bringe ein eigenständiger Markenauftritt optimal zum Ausdruck, so der Sprecher.

Hoggar Balance ist bereits mehr als zehn Jahre auf dem Markt. Mit dem Erfolg des chemischen Beruhigungsmittels konnte das Präparat bisher aber bei Weitem nicht mithalten. Die Marke war bei Stada bislang eher von untergeordneter Ordnung. Das soll sich ändern: Geplant ist eine verstärkte Endverbraucheransprache. Passio Balance werde für Konsumenten über eine Printkampagne in reichweitenstarken Titeln beworben, so der Sprecher. Zudem werde es eine interaktive Website geben.

Die Verkäufe von Hoggar Night haben sich seit 2013 deutlich erhöht. Das Präparat rangiert auf Platz 3 hinter Neurexan (Heel) und Baldriparan (Pfizer). Weitere Marken sind Lasea (Dr. Willmar Schwabe), Lioran (Niehaus Pharma) und Calmavera (Hevert). Insgesamt wurde mit Schlafmitteln im vergangenen Jahr Verkaufserlöse von rund 220 Millionen Euro erwirtschaftet; rund 20 Millionen Packungen wurden abgegeben. Damit stagnierte das Geschäft erstmals wieder.

Seit 2012 ist der Markt allerdings um 40 Millionen Euro gewachsen – im gleichen Zeitraum legten die Bruttospendings um 50 Prozent auf rund 50 Millionen Euro zu. Nach Schätzungen gibt es knapp zehn Millionen Endverbraucher, die regelmäßig Schlafmittel einnehmen. Das Segment Schlaf und Beruhigung liegt im Vergleich mit anderen OTC-Sparten auf Rang 10.