Großhandel

Umfrage: Konditionenkürzung kommt APOTHEKE ADHOC, 14.04.2014 11:16 Uhr

Berlin - 

Nach dem AMNOG hatten sich die Einkaufskonditionen der Apotheker beim Großhandel zum Teil massiv verschlechtert. Im Wettbewerb der Lieferanten untereinander hat sich die Situation in den vergangenen beiden Jahren wieder entspannt. Aufgrund der jüngsten Verlautbarungen der Großhändler erwarten viele Apotheker nun erneut eine Kürzungswelle. Das Beispiel Alliance Healthcare zeigt aber, dass das nicht so einfach ist.

Fast zwei Drittel (66 Prozent) der Teilnehmer bei einer Umfrage von APOTHEKE ADHOC erwarten, dass alle Großhändler bei den Rabatten kürzen werden. Tatsächlich hatte Alliance gegenüber Kunden bereits einen „Strukturausgleich“ angekündigt, dann aber zunächst einen Rückzieher gemacht.

Womöglich deshalb geht ein gutes Viertel (27 Prozent) der Teilnehmer davon aus, dass die Konditionen gleich bleiben werden. Tatsächlich melden einzelne Apotheker, dass sie aktuell ihre Vereinbarungen für ein Jahr verlängern konnten.

Eine Minderheit rechnet sich sogar mehr aus: 5 Prozent glauben, dass die Konditionen weiter steigen werden. 2 Prozent hatten zu dieser Frage keine Meinung. An der Umfrage nahmen vom 11. bis 13. April insgesamt 447 Leserinnen und Leser von APOTHEKE ADHOC teil.

Der maximale Rabatt wurde auf den variablen Anteil der Großhandelsvergütung in Höhe von 3,15 Prozent begrenzt. Das ergibt maximal 3,05 Prozent auf den Apothekeneinkaufspreis. Aus ihrer Fixpauschale von 70 Cent pro Rx-Packung dürfen die Großhändler keine Rabatte gewähren.

Je nach Vereinbarungen sind häufig Teile des Sortiments von der Rabattierung ausgeschlossen. Über zusätzliche Gebühren holen sich die Großhändler zudem einen Teil ihrer Marge zurück. Zuletzt hatten sie das Thema Skonto für sich entdeckt. Die Zahlungsziele mit handelsüblichen Nachlässen sind eine weitere Stellschraube bei den Konditionen.

Verhandelt wird regelmäßig, aktuell halten sich die Großhändler aber offenbar zurück. Apotheker berichten von Schwierigkeiten, den Außendienst zu erreichen. Daher wächst die Befürchtung vor einem mehr oder weniger einheitlichen Vorgehen der Großhändler. Diesmal macht anscheinend Alliance den Anfang: Angeblich soll bis Ende Mai eine neue Gebühr eingeführt werden.