Häufige Infekte, Müdigkeit und kribbelnde Schmerzen in Händen und Füßen: Das können mögliche Anzeichen für ein Prädiabetes sein. Kontrolliert man den Nüchternblutzucker am Morgen, können Werte im Bereich von 5,6 bis 6,9 mmol/l bereits eine Warnung sein.
Ein Prädiabetes beginnt meist schleichend, ohne Symptome und bezeichnet die Vorstufe eines Diabetes mellitus Typ 2. Der Blutzuckerspiegel ist im nüchternen Zustand bereits über den Normalwerten. Werte von unter 5,6 mmol/l gelten dabei als gesund. Ab einem Blutzuckerspiegel von 5,6 bis 6,9 mmol/l im nüchternen Zustand spricht man von einem Prädiabetes. Dieser kann sich Jahre vor der eigentlichen Diabetes-Diagnose schon negativ auf die Gesundheit auswirken und das Risiko für schwerwiegende Folgeerkrankungen deutlich erhöhen: Schäden an den Nerven, Nieren, Augen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder das diabetische Fußsyndrom können auftreten.
Wichtig: Prädiabetes ist nicht nur eine „letzte Warnung“ vor der eigentlichen Diabetes-Diagnose, denn bereits die Vorstufe zum Diabetes mellitus erhöht das Risiko für schwerwiegende Folgeerkrankungen.
Das Deutsche Diabetes-Zentrum (DDZ) wertete dazu in einer Übersichtsarbeit die bisherige Studienlage und deren Aussagekraft aus. „Die Ergebnisse zeigen, dass der Prädiabetes mit einem erhöhten Risiko für Folgeerkrankungen wie z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfällen, chronischer Nierenerkrankung, Demenz sowie Krebs und generell mit einer höheren Sterblichkeitsrate zusammenhängt. Prädiabetes ist somit gefährlicher als angenommen und verlangt erhöhte Aufmerksamkeit nicht nur durch die Wissenschaft, sondern auch in der klinischen Praxis“, erklärt Prof. Dr. Michael Roden, Wissenschaftlicher Direktor und Vorstand des DDZ.
Besonders relevant sind die Ergebnisse, da Prädiabetes weltweit zunimmt. Die International Diabetes Federation (IDF) schätzte die Zahl der Prädiabetes-Fälle für 2021 auf mindestens 10,6 Prozent der erwachsenen Bevölkerung weltweit: Das betrifft 541 Millionen Menschen. Die Prognose für die nächsten Jahre ist demnach eher schlecht: Es wird mit einem Anstieg auf mindestens 11,4 Prozent gerechnet. Somit wären 730 Millionen Menschen betroffen. Vor diesem Hintergrund sollte man Prädiabetes als ein strategisches Zeitfenster sehen, in dem die noch beeinflussbaren Risikofaktoren wie Adipositas (Übergewicht), ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel gezielt revidiert werden können.
Maßnahmen zur Prävention
Prädiabetiker:innen haben nachdem die Vorstufe erkannt wurde, gute Chancen zu den alten Werten zurückzukehren. Die Lebensweise sollte umgestellt werden. Folgende Hinweise können zur Prävention von Diabetes mellitus dienen:
Auf IhreApotheken.de finden Ihre Kund:innen viele weitere spannende Gesundheitsthemen und -tipps!