Impfung, Booster & Co.

Corona-Update: Empfehlungen für Schwangere

, Uhr
Berlin -

Der bevorstehende Winter lässt auch die Sorge vor einer Corona-Infektion wieder wachsen. Vor allem Schwangere haben häufig Bedenken, welche Folgen Covid-19 für sie und ihr Kind mit sich bringen kann. Auch in Bezug auf die Schutzimpfung gibt es immer wieder Unsicherheiten. Das Corona-Update fasst alle wichtigen Empfehlungen zusammen. Eine Übersicht als Download gibt es hier.

Impfung als wichtigste Prävention

Die Schutzimpfung gegen Covid-19 nimmt daher einen wichtigen Stellenwert ein. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Impfung für Schwangere ab dem zweiten Trimenon mit dem Impfstoff Comirnaty von Biontech/Pfizer.

Ungeimpften Schwangeren wird die Impfung mit zwei Dosen im Abstand von drei bis sechs Wochen ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel empfohlen. „Wenn die Schwangerschaft nach der bereits erfolgten ersten Impfung festgestellt wurde, sollte die zweite Impfung zur Vervollständigung der Grundimmunisierung ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel durchgeführt werden.“ Findet die Impfung unwissentlich während des ersten Trimesters statt, so ist dies kein Grund für einen Schwangerschaftsabbruch. Im Folgenden sollten die Empfehlungen zur Impfung dann berücksichtigt werden.

Außerdem wird Schwangeren die Booster-Impfung ab dem zweiten Trimester empfohlen. Auch hier kommt das Vakzin von Biontech/Pfizer zum Einsatz. Um Schwangere auch indirekt zu schützen, wird die Impfung von deren engen Kontaktpersonen empfohlen. Eine zweite Auffrischungsimpfung wird derzeit nicht generell für alle Schwangeren empfohlen. Abhängig von der Anamnese oder auf Wunsch der Schwangeren kann jedoch im Einzelfall entschieden werden. Allerdings liegen zu den angepassten Vakzinen keine Erfahrungen vor. Da sie dem Originalvakzin jedoch sehr ähnlich sind und sie ein vergleichbares Sicherheitsprofil aufweisen, ist die Verwendung laut der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) möglich.

Nestimmunität für den Säugling?

Über den sogenannten „Nestschutz“ der Kinder – also die passive Immunisierung durch mütterliche Antikörper und Defensine – gibt es derzeit noch widersprüchliche Daten. Laut BMG laufen zum sogenannten „plazentaren Antikörpertransfer“ verschiedene Untersuchungen. Erste Daten zeigen jedoch, dass bei den Neugeborenen von geimpften Müttern Antikörper messbar waren. Auch die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) gibt an, dass der Schutz von Neugeborenen im Sinne einer Leihimmunität bereits nachgewiesen werden konnte. Das BMG äußert sich jedoch zurückhaltend: „Ob dadurch ein klinisch relevanter Schutz gegen das Coronavirus für das Neugeborene (auch Nestimmunität genannt) erzielt werden kann, ist derzeit allerdings noch nicht eindeutig nachgewiesen.“

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr aus Ressort
Faszination Mehrlingsschwangerschaft
Das Wunder kommt seltener allein

APOTHEKE ADHOC Debatte