Alkohol, Sport & Co.

Erkältung: Was verschlimmert die Beschwerden?

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Berlin -

Nachdem es lange ruhig um Erkältungsinfekte war, schlagen sie aktuell mit voller Wucht zu. Sind Husten und Schnupfen in vollem Gange, können sich verschiedene Dinge negativ auf die Symptome auswirken und die Erkältungsdauer sogar noch verlängern. Es gilt daher zu wissen, was die Beschwerden verschlimmert.

Ein warmes Bad, ein heißer Grog oder eine kleine Bewegungseinheit an der frischen Luft. Bei Erkältungen gibt es zahlreiche gut gemeinte Tipps, die sich positiv auf den Krankheitszustand auswirken sollen. Allerdings können diese Ratschläge auch nach hinten losgehen, denn einige Dinge sollten während eines Infektes tunlichst vermieden werden.

Während einer Erkältung arbeitet der Körper auf Hochtouren. Alles, was ihn zusätzlich belastet, kann daher eher kontraproduktiv sein – auch, wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht. Ein Klassiker ist beispielsweise das Erkältungsbad: Das Hausmittel hat schon Oma und Opa geholfen und kann bestimmt nicht schaden, oder?

Bei Fieber nicht baden

Ist die Erkältung noch ganz am Anfang spricht nichts gegen ein körperwarmes Vollbad mit ätherischen Ölen. Schließlich machen sie die Nase frei und sorgen dafür, dass sich festsitzende Sekrete besser lösen. Bei Fieber und einem fortgeschrittenen Infekt ist jedoch Vorsicht geboten: Die Wärme kann die Körpertemperatur künstlich erhöhen und den Kreislauf belasten. Ähnlich sieht es bei Saunagängen aus – auch auf diese sollte bei Fieber und starker Krankheit lieber verzichtet werden. Im schlimmsten Fall drohen Kreislaufprobleme.

Besser geeignet ist während der Erkältung eine lauwarme Dusche, welche den Organismus nicht belastet. Auch hier können wohltuende Zusätze in Form von ätherischen Ölen in die Duschwanne gegeben und während des Duschens eingeatmet werden. Gut geeignet sind beispielsweise fertige Duftmischungen mit Eukalyptus, Thymian, Kiefer, Sandelholz oder Fenchel. Manche Hersteller bieten diese auch als „Dusch-Tab“ an: Dieses löst sich langsam in der Dusche auf und gibt so die Öle frei.

Trainingspause statt Fitnessstudio

Während der Erkältung sollte vor allem auf Bettruhe gesetzt werden – das gilt insbesondere bei Fieber. Auch Sportler sollten daher für einige Tage auf ihre Trainingseinheit verzichten. Ein zu früher Wiedereinstieg kann den Infekt in die Länge ziehen oder sogar dafür sorgen, dass er verschleppt wird und im schlimmsten Fall eine Herzmuskelentzündung entsteht. Muss es dennoch etwas Bewegung sein, sollte entsprechend warm eingepackt nur ein kleiner Spaziergang erfolgen. Im Zweifelsfall sollte immer auf den eigenen Körper gehört und das Trainingspensum angepasst werden – auch nach überstandener Infektion. Der Körper benötigt während der Erkältung alle Energiereserven, um die Erreger abzuwehren. Je weniger zusätzliche Belastungen vorhanden sind, umso besser und schneller wird der Infekt also abgewehrt.

Don´ts: Alkohol und warme Milch

Bei Husten, Schnupfen & Co. sollten Betroffene außerdem auf Alkohol verzichten: Das Genussmittel kann das Immunsystem ebenfalls belasten und dem Körper wertvolle Energie rauben. Außerdem können die Beschwerden verschlimmert werden und der Kater am nächsten Tag ist ebenfalls nicht förderlich. Im Sinne einer schnellen Genesung sollte daher im Zweifelsfalle lieber mit nichtalkoholischen Getränken angestoßen werden.

Doch bei Getränken können weitere Fehler gemacht werden: Heiße Milch mit Honig ist beispielsweise noch immer ein beliebtes Hausmittel. Allerdings empfinden viele Menschen die milchige Konsistenz bei verschleimtem Husten eher als unangenehm. Die Beschwerden können sich dann teilweise noch verschlimmern. Besser geeignet sind warme Kräutertees mit Honig beispielsweise Ingwer-, Eukalyptus-, Thymian- oder Pfefferminztee.

Nasenspray: Zu oft und zu lange

Ist die Nase verstopft, greifen viele Betroffene außerdem zu abschwellenden Nasensprays. Diese sollten jedoch nicht zu häufig verwendet werden – auch, wenn die Verlockung auf ein freies Durchatmen groß ist. Maximal dreimal pro Tag sollte gesprüht werden und maximal eine Woche lang. Andernfalls können sich die Schleimhäute an den Wirkstoff gewöhnen. Um zwischendurch für eine freie Nase zu sorgen können hypertone Meerwasser-Nasensprays oder Inhalationen helfen.

Naseputzen mit zu viel Druck

Ein häufiger Fehler ist zudem das Naseputzen mit extrem viel Druck – schließlich muss das festsitzende Sekret gelöst und aus der Nase befördert werden. Dabei kann es jedoch dazu kommen, dass das Sekret in die Nasennebenhöhlen „gedrückt“ wird und sich weiter bis zur Ohrtrompete festsetzt. Dadurch kann es zu Entzündungen im Bereich der Nebenhöhlen und des Mittelohres kommen. Besser geeignet ist ein sanftes Schnäuzen oder Abtupfen der Nase bei Fließschnupfen.

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