Augengesundheit

Fresh-up gereiztes Auge

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Berlin -

Gereizte Augen haben unterschiedliche Symptome wie Fremdkörpergefühl, vermehrtes Tränen oder Brennen, Rötung und Juckreiz. In schweren Fällen kann es auch zu Schwellungen der Augenlider oder Verkleben der Wimpern kommen. Ebenso vielfältig können die Ursachen sein.

Besonders häufig betroffen sind ältere Menschen, Brillen- und Kontaktlinsenträger, Frauen in den Wechseljahren oder Personen die berufsbedingt viel Zeit vor dem Computer verbringen müssen. Aber auch Schlafmangel, ein gestörter Tränenfilm, Allergien, Überanstrengung oder Medikamente können Reizungen begünstigen. Meist sind jedoch äußere Reize wie Zugluft, Klimaanlagen, Rauch und Staub sowie starke Sonneneinstrahlung Ursache der Beschwerden. Kontaktlinsenträger sind durch eine zu lange Tragedauer gefährdet, Brillenträgern riskieren durch eine falsche Sehstärke eine Augenreizung.

Früh genug behandelt, können die Symptome in der Regel schnell gelindert werden. Bei eitrigen Prozessen, Sehstörungen oder Beschwerden, die trotz Behandlung länger als zwei Tage andauern, sollte der Gang zum Augenarzt angeraten werden. Werden die Symptome nicht rechtzeitig behandelt, können sich Entzündungen bilden, die unbehandelt zur Chronifizierung mit Schäden an Horn- und Bindehaut bis hin zum Erblinden führen können.

Es gibt einige vorbeugende Maßnahmen: Wer empfindlich auf äußere Umweltreize reagiert, sollte bei Zugluft oder Sonneneinstrahlung eine Sonnenbrille tragen. Bei übermäßiger Bildschirmarbeit sollten die Augen in regelmäßigen Abständen geschont werden, oder befeuchtende Präparate zum Einsatz kommen. Treten Schwellungen auf, kann Kühlen Linderung verschaffen. Auch eine regelmäßige Lidrandpflege, sowie das Auswaschen der Augen von außen nach innen mit isotonischer Kochsalzlösung, können Reizungen verhindern und Infektionen vorbeugen.

Sind die Symptome einmal da, gibt es einige rezeptfreie Tropfen, Salben, Gele sowie Sprays. In erster Linie kommen feuchtigkeitsspendende und beruhigende Wirkstoffe wie Dexpanthenol, Povidon, Carbomer, Hypromellose oder Hyaluronsäure zum Einsatz, die das Auge befeuchten und so die Reizungen lindern können. Auch der Augentrost ist bekannt für seine entzündungshemmende Wirkung. Je nach Schwere der Symptome können die Augentropfen 2-3 mal täglich angewendet werden, bei starken Beschwerden auch häufiger.

Neben den genannten Wirkstoffen kann auch Bibrocathol, ein desinfizierender Wirkstoff mit antiseptischer Wirkung, für eine drei- bis sechsmal tägliche Anwendung benutzt werden. Die entzündungshemmende Salicylsäure steht zur Behandlung ebenfalls zur Verfügung. Das Sympathomimetikum Tetryzolin sollte wegen der blutgefäßverengenden Wirkung maximal fünf Tage angewendet werden und ist bei einem Glaukom kontraindiziert.

Bei der Anwendung der Augentropfen wird grundsätzlich zwischen Einzel (EDO)- und Mehrdosenbehältnissen (MDO) unterschieden. Die EDOs haben den Vorteil, dass sie handlicher sind und keine Konservierungsstoffe enthalten. Die geöffnete Ampulle sollte daher jedoch nach 24 Stunden verworfen werden. Bei den MDOs gibt es verschiedene Modelle. Daher sollte man bei der Abgabe auf die jeweilige Aufbrauchfrist hinweisen. Sogenannte COMOD-Systeme kommen ohne Konservierungsmittel aus, sind aber aufgrund des speziellen Gefäßaufbaus nach Anbruch trotzdem sechs Monate verwendbar. Andere Mehrdosenbehältnisse ohne spezielle Systeme sind häufig nur einige Wochen haltbar. Es sollte bei allen Formen darauf geachtet werden, dass die Flasche beim Eintropfen nicht das Auge berührt, da es so zu Verletzungen kommen kann und bei Infektionen die Flasche kontaminiert wird.

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