Lieferengpässe

Vesikur: Noweda will Rezepte sehen

APOTHEKE ADHOC, 15.05.2017 11:57 Uhr

Genossenschaftliche Rerserve: Die Noweda hat für Astellas ein Depot an Vesikur angelegt, auf das die Kunden zugreifen können.Foto: APOTHEKE ADHOC

Kunden können das Urologikum auch über ihren Großhändler bestellen, wenn der seine reguläre Ware eigentlich schon abverkauft hat.Foto: Elke Hinkelbein

Dazu hat die Genossenschaft eine Vereinbarung mit dem Hersteller Astellas geschlossen.Foto: APOTHEKE ADHOC

Mit Zentiva streitet die Noweda dagegen wegen der andauernden Lieferprobleme.Foto: APOTHEKE ADHOC

Die Genossenschaft gilt unter Herstellern als knallharter Verhandler.Foto: APOTHEKE ADHOC

Dauernd Defekte: Die Apotheker sind von den ewigen Engpässen im Versorgungsalltag genervt – und wissen, welche Firmen am häufigsten betroffen sind.Foto: Elke Hinkelbein

Bei einer Umfrage von APOSCOPE gaben im Oktober 2016 94 Prozent der 466 Teilnehmer an, dass es häufiger vorkomme, dass Hersteller aufgrund von Engpässen nicht liefern könnten.Grafik: APOTHEKE ADHOC

Eine Maßnahme gegen Lieferengpässe ist die Kontingentierung von noch im Markt befindlicher Ware. 78 Prozent der APOSCOPE-Umfrage gaben an, dass ihnen so etwas häufiger passiere – bei den Apothekern waren es sogar 88 Prozent.Grafik: APOTHEKE ADHOC

Dass sich durch den obligatorischen Direktbezug die Einkaufskonditionen verschlechtern, bestätigten 48 Prozent der Befragten und 59 Prozent der Apotheker.Grafik: APOTHEKE ADHOC

Zusätzliche Wartezeiten für die Patienten sahen 75 Prozent der Teilnehmer (86 Prozent der Apotheker)Grafik: APOTHEKE ADHOC

„Lieferengpässe und Kontingentierung erschweren die Versorgung zunehmend.“ Diese niederschmetternde Botschaft kam von 91 Prozent der Befragten, in der Teilgruppe der Apotheker waren es sogar 95 Prozent.Grafik: APOTHEKE ADHOC

„Mitunter müssen Patienten wegen Lieferengpässen und Kontingentierung umgestellt werden“, bestätigten 83 Prozent.Grafik: APOTHEKE ADHOC

Das Jahr 2016 war in den Apotheken geprägt durch stetig wachsende Defektlisten. Diese Medikamente machten die größten Probleme.Foto: APOTHEKE ADHOC

Dauerbrenner Nummer 1 war sicher Novaminsulfon. Mal konnte die Sanofi-Tochter die Tropfen nicht liefern, dann wieder die Tabletten.Foto: APOTHEKE ADHOC

Auch andere Hersteller waren betroffen.Foto: APOTHHEKE ADHOC

Berlin-Chemie konnte zum Start der TK-Rabattverträge Berlosin nicht liefern.Foto: APOTHHEKE ADHOC

Ebenfalls problematisch war wochenlang die Situation beim Betablocker Metoprolol: Die Retardvariante war nicht erhältlich.Foto: APOTHHEKE ADHOC

Der Ausfall von Hexal hat den Markt leer gefegt.Foto: APOTHEKE ADHOC

Ewige Mangelware Pankreatin: Kreon war in der Stärke à 40.000 Einheiten seit Monaten nur sporadisch lieferbar.Foto: APOTHEKE ADHOC

Auch andere Hersteller konnten nicht liefern.Foto: APOTHEKE ADHOC

Seit Jahresbeginn 2016 waren Präparate mit Benazepril/Hydrochlorothiazid regelmäßig defekt.Foto: APOTHEKE ADHOC

Apotheken bekommen voraussichtlich bis Mittte 2017 kein Amitriptylin als Retardkapseln, hieß es im vergangenen Jahr.Foto: APOTHEKE ADHOC

Betroffen war neben Mylan dura auch Neuraxpharm. Die Patienten müssen auf Retardtabletten umsteigen und diese gegebenenfalls teilen.Foto: APOTHEKE ADHOC

Ein weiteres Dauerthema war Laif: Bayer konnte das Johanniskraut-Präparat monatelang nur vereinzelt ausliefern.Foto: APOTHEKE ADHOC

Allenfalls die kleine Packung à 60 Stück war erhältlich, die Großpackung nicht zu bekommen.Foto: APOTHEKE ADHOC

Sanofi hatte bereits im Dezember 2015 angekündigt, bis Sommer 2016 mehrere Packungsgrößen von Insuman basal und Insuman Comb nicht liefern zu können.Foto: APOTHEKE ADHOC

Lundbeck hatte Probleme mit Brintellix. Die Dauer des Lieferengpasses war unbekannt.Foto: APOTHEKE ADHOC

Mylan konnte Valsartan in einigen Größen nicht liefern.Foto: APOTHEKE ADHOC

Bei Actavis war Ramipril comp defekt. Das kann aber auch mit der Umstellung auf Puren zu tun haben.Foto: APOTHEKE ADHOC

Bei Simvastatin waren verschiedene Hersteller defekt, darunter 1A und Ratiopharm.Foto: APOTHEKE ADHOC

Beim Diabetes-Mittel Forxiga (Dapagliflozin) mussten sich Apotheker zuletzt mit einer Kontingentierung herumärgern.Foto: APOTHEKE ADHOC

Die Linke wirft der Bundesregierung vor, das Problem der Lieferengpässe nicht ernst zu nehmen und sieht die Versorgung gefährdet.Foto: APOTHEKE ADHOC

Auch wenn nicht jeder Lieferengpass eine Notfallsituation sei, seien die Folgen für die Patienten gravierend, so Kathrin Vogler.Foto: Svea Pietschmann

Die Liste an Versorgungsengpässen, auf die sich die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Fraktion berief, ist laut Vogler absolut unvollständig.Foto: APOTHEKE ADHOC

Unter anderem wollte die Linke wissen, ob eine Meldepflicht für Lieferengpässe sinnvoll wäre.Foto: APOTHEKE ADHOC

Die Abgeordneten um Gesundheitsexpertin Kordula Schulz-Asche (Grüne) wollten mit einer Kleinen Anfrage bereits im vergangenen Jahr wissen, welche konkreten Schritte die Bundesregierung gegen Defekte plant.Foto: Elke Hinkelbein

Auch für den Großhandel sind Engpässe ein Problem. Laut Fiebig-Geschäftsführer Andreas Sauer sollten die Hersteller besser über Lieferengpässe informieren.Foto: Fiebig

Der Großhändler mit Sitz in Rheinstetten beklagt die fehlende Information seitens der Industrie.Foto: Fiebig

Die Hersteller zeigen sich laut Sauer eher selten kooperativ. „Sie sagen, sie wüssten nicht, wann die Ware wieder lieferfähig ist.“Foto: Fiebig

Durch Defekte entstehen Hamsterkäufe: Bei unregelmäßigen Lieferungen bevorraten sich die Warenwirtschaftssysteme des Großhandels und der Apotheken automatisch mehr.Foto: Fiebig

Die Großhändler bekommen auch Probleme, wenn sie Nachbestellungen beliefern müssen.Foto: Fiebig

Denn wenn Ware von den Herstellern geliefert wird und gleichzeitig 1000 Kunden bedient werden müssen, sind die Lager gleich wieder leer.Foto: Fiebig

Die Lieferengpässe hätten sich mit fortschreitender Zentralisierung der Wirkstoffproduktion und der Globalisierung in den vergangenen Jahren verschärft.Foto: Fiebig

Berlin -

Wenn kein Vesikur mehr zu bekommen ist, kann nur noch die Noweda helfen. Die Genossenschaft hat in Zusammenarbeit mit dem Hersteller Astellas ein Notfalldepot eingerichtet, auf das exklusiv ihre Kunden zugreifen können. Dazu müssen die Apotheken die Rezepte als Nachweis einreichen. Andere Großhändler arbeiten an ähnlichen Konzepten.

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