Colitis ulcerosa

Salofalk: 1-Gramm-Tabletten ab Februar

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Berlin -

Die Zahl der Patienten mit Colitis ulcerosa in Deutschland wird auf etwa 168.000 geschätzt. Dr. Falk stellt den Betroffenen ab Mitte Februar Tabletten mit einem Gramm Mesazalin zur Verfügung.

Die Therapietreue spielt für den Behandlungserfolg eine entscheidende Rolle. Hier setzt die Produktneueinführung von Dr. Falk an. Bislang hat der Hersteller Tabletten zu 250 und 500 mg im Handel. Da Betroffene bei einem akuten Schub dreimal täglich zwei Tabletten einnehmen müssen, um die Therapie zu sichern, könnte sich die neue Stärke positiv auf die Therapietreue auswirken. Eine pivotale Phase-III-Studie bestätigte den Ansatz.

Die Studie ist Basis für die erfolgte Zulassung, außerdem liefert sie Hinweise auf eine bevorzugte Einnahme. 306 Patienten wurden über einen Zeitraum von acht Wochen mit Salofalk 1g oder Salofalk zweimal 500 mg dreimal täglich behandelt. Eine klinische Remission erreichten 45 Prozent der Probanden versus 41,9 Prozent in der Vergleichsgruppe.

Mit etwa 48 Prozent gab der Großteil der Teilnehmer an, die Einnahme der 1-g-Tablette zu bevorzugen. Nur 10,5 Prozent bevorzugten die Gabe von zwei Tabletten zu je 500 mg. 40,5 Prozent gaben keine bevorzugte Gabe an. Den Studienleitern zufolge dürfte die neue Dosierung die Therapietreue erhöhen.

Salofalk-Tabletten zu 1g sind zur Akutbehandlung milder bis mittelschwerer Colitis ulcerosa zugelassen. Mesalazin ist hier Mittel der Wahl. Die Leitlinie sieht eine Kombination von oraler und rektaler Gabe vor, so könne eine schnellere Remission erreicht werden. Die Stärken 250 beziehungsweise 500 mg können als Tablette außerdem zur Rezidivprophylaxe der Colitis ulcerosa und zur Akutbehandlung von Morbus Crohn eingesetzt werden.

Die Tabletten besitzen eine äußere Eudragit-Schutzschicht. Diese löst sich erst bei einem pH-Wert > 6, der im Bereich des terminalen Ileums herrscht. Ein Wirkstoffverlust im oberen Dünndarm wird so verhindert. Dem Wirkstoff werden entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften zugesprochen. Der lokale Effekt auf die Darmwand überwiegt einem systemischen.

Ferring hat mit Pentasa Retardtabletten zu 1 g im Handel. Weitere Darreichungsformen sind beispielsweise Rektalschaum, Suppositorien oder Granulate. Laut Arzneimittelverordnungsreport war 2016 Salofalk mit etwa 40 Millionen verordneten Tagestherapiedosen die meist verordnete Marke, gefolgt von Pentasa und Claversal mit etwa je 13 Millionen DDD. Mezavant spielte mit etwa sechs Millionen DDD eine untergeordnete Rolle.

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